Eberswalde: Das Haus ,,Daheim“ zieht in die Stadt

Richtfest: Wohnstätte Lebenshilfe Barnim

Eberswalde: Das Haus ,,Daheim“ zieht in die Stadt

Investition der gGmbH ,,Lebenshilfe" Wohnstätten Barnim über 4,2 Millionen für Neubau in der Raumerstraße in Eberswalde. Die Krone blieb zum Richtfest am Kran. Sechzehn Menschen werden hier zukünftig leben. 

Die neue Wohnstätte der Lebenshilfe entsteht in der Raumerstraße in Eberswalde. Fotos (5): saschu

29.05.2023

Die Häuser der gGmbH „Lebenshilfe“ Wohnstätten Barnim ermöglichen Menschen mit hohem Teilhabe- und Unterstützungsbedarf ein Zuhause in der Gemeinschaft. So zum Beispiel seit fast 20 Jahren in der Wohnstätte „Daheim“. Die betagte Villa befindet sich in Althüttendorf und liegt inmitten des Biosphärenreservates Schorfheide – Chorin. Die sechzehn dort lebenden Erwachsenen von 21 bis 71 Jahren werden nächstes Jahr im Sommer umziehen, nach Eberswalde in die Raumerstraße. Am Mittwoch dieser Woche wurde dort Richtfest gefeiert. 

Geschäftsführer Ramón Lutter warf gemeinsam mit Zimmermann Alexander Schmidt das Sektglas in den Bau. Die zukünftigen Mieter sollen hier glücklich leben, hieß es u. a. im Richtspruch. Die Richtkrone blieb zur Feier des Tages am Kran befestigt, aufgrund des Baufortschrittes am Mansarddach. Im Mittelpunkt des Festes standen das neue Haus und seine Handwerker, allen voran die Männer der ausführenden Firma vom Hoch- und Tiefbau Altreetz mit Vorarbeiter Marko Ebert. 

Namentlich dankte der Bauherr auch dem Berliner Architekten Werner Dünkel. Ein herzlicher Gruß ging an die Nachbarn des Straßenzuges, die das Baugeschehen klaglos toleriert hätten. Die Vorplanung begann bereits 2018. Der alte Standort auf dem Land genügte langfristig den erforderlichen gesetzlichen Standards nicht mehr. Die Vorbereitungen zogen sich. Richtig los ging es im letzten Frühjahr. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, wie Ramón Lutter sich erinnert. Wir hatten noch Corona, die Baupreise explodierten. 

Der Fachkräftemangel wirkte sich hinderlich aus. Mit einer Kostenplanung von 4,2 Millionen ist der Bauherr gestartet. Am Ende muss man sehen, so Lutter. Das Grundstück in der Raumerstraße bot so manche Überraschung. Zunächst musste der Kampfmittelräumdienst anrücken, denn Munitionsreste waren gefunden worden. Zudem war eine aufwendige Pfahlgründung nötig, wie vielerorts in Eberswalde. Dann ging es hintereinander weg. Es ist das größte Bauprojekt der gGmbH „Lebenshilfe“ Wohnstätten Barnim in der Region. 

Das letzte Mal hat die Lebenshilfe Barnim im Jahr 2009 in Eberswalde gebaut. Damals handelte es sich um die Sanierung des ruinösen „Damhirsch“ in der Breiten Straße 53. Das stationäre Wohnangebot richtet sich ebenfalls an 16 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung. Natürlich waren die Leiterin des aktuellen Hauses „Daheim“, Doreen Seidel und ihre Stellvertreterin Nora Horst am Mittwoch vor Ort, um sich ein Bild vom neuen, barrierefreien Objekt zu machen. Sie erhielten eine extra Führung von Ramón Lutter. Das Gebäude verfügt über drei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss nebst Fahrstuhl. 

Unten sind die Gemeinschaftsräume, in denen auch Tagesangebote zur Beschäftigung stattfinden. In den zwei Etagen darüber befinden sich jeweils 8 Einzelzimmer mit einem eigenen Bad. Auch das ist ein neuer Komfort. Unter dem Dach soll die Verwaltung sitzen. Die Räume im „Sonnenhof“ und in der Drehnitzstraße sind sehr klein und trennen die Verwaltung in zwei Orte, so begründet Lutter den Umzug. Das Mansarddach selbst sei eine Aufwertung des Baus. Auch das neue Haus soll den Namen „Daheim“ tragen. Mögen sich die Bewohner dort genauso fühlen.

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