Ratgeber Senioren

Ein langes Leben zu Hause

Wohnen im Alter: Wohl jeder wünscht sich, so lange wie möglich selbstständig zu bleiben.

INGO BARTUSSEK/ADOBESTOCK

29.04.2025

Fast zwei Drittel der Deutschen ab 65 Jahren leben laut einem Datenreport der Bundeszentrale für politische Bildung in selbst genutztem Wohneigentum. Und die meisten wünschen sich, dass dies bis ins hohe Alter so bleibt. Ein barrierefreier Umbau schafft gute Voraussetzungen dafür, dass man die eigenen vier Wände auch dann noch bequem nutzen kann, wenn körperliche oder mentale Einschränkungen auftreten. „Ein guter Zeitpunkt, sich über den Abbau von Barrieren Gedanken zu machen, ist, wenn sowieso Modernisierungsmaßnahmen anstehen“, sagt Erik Stange, Pressesprecher der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund.

Einrichtung der Räume in Augenschein nehmen

Steht zum Beispiel die Modernisierung der Küche an, sollte man bei der Planung daran denken, dass die neuen Möbel so angeordnet werden, dass man sich später auch mit einem Rollator oder Rollstuhl gut im Raum bewegen kann. Auch unterfahrbare Arbeitsflächen oder ein Essplatz in der Küche, der als Arbeitsplatz genutzt werden kann, sind sinnvolle Lösungen. Zudem gibt es auch Küchenmöbel, die sich in ihrer Höhe anpassen lassen. Auch bei der Sanierung des Badezimmers kann man viel für eine altersgerechte Nutzung tun. Zum Beispiel durch eine ebenerdige Dusche, ein höhenverstellbares Waschbecken, einen rutschfesten Bodenbelag oder eine Badewanne mit seitlicher Tür. Ältere Menschen haben mitunter Probleme mit dem Kreislauf, gerade nach einem Bad oder einer heißen Dusche. Sitzmöglichkeiten direkt in der Dusche oder daneben bieten die Möglichkeit, sich zu setzen und zu warten, bis der Kreislauf wieder auf Kurs ist.

Unternehmen aus der Region
39 Prozent der pflegenden Angehörigen geben an, dass eine sichere Nutzung von Bad und WC nicht möglich sei – zum Beispiel, weil Haltegriffe oder ein ebenerdiger Zugang zur Dusche fehlen.
Quelle: Qualität in der Pflege/dpa

Neben Lösungen für einzelne Räume sollte man auch das Haus oder die Wohnung als ganzes in Augenschein nehmen. Sind die Türen breit genug für Rollator oder Rollstuhl? Bietet die Treppe die Möglichkeit, einen Treppenlift einzubauen? Gibt es Barrieren auf dem Weg zum Briefkasten oder in den Garten, die beseitigt werden müssen? Wie kann das Öffnen von Fenstern gelingen, wenn man im Rollstuhl sitzt?

Kleinere Anpassungen

Nicht in allen Fällen ist eine umfassende Modernisierung der Räumlichkeiten erforderlich. Oft bewirken bereits kleinere Anpassungen nützliche Veränderungen. Eine Umgestaltung der Raumnutzung kann zum Beispiel das Leben auf einer Ebene ohne tägliches Treppensteigen ermöglichen. Die Montage von Stütz- und Haltegriffen im Bad oder im Flur lässt sich schnell erledigen.
djd/dpa/as


Kleine elektronische Helfer

Auch elektronische Hilfen, die unter dem Stichwort „Ambient Assisted Living“, kurz AAL angeboten werden, sind meist mit überschaubarem Aufwand nachrüstbar. Dazu gehören etwa elektronische Schlösser oder automatisch gesteuerte Rollläden. Smarte AAL-Systeme können auch Gefahrensituationen in der Wohnung erkennen und bei Bedarf einen Notruf absetzen.