Ein krankes Herz kann die Psyche belasten

Pflegeratgeber in guten Händen

Ein krankes Herz kann die Psyche belasten

Regelmäßige Aktivität ist wichtig

Bekannter Fakt: Permanenter Stress ist nicht gut für unser Herz. Foto: Alexander Heinl/dpa-mag

30.03.2022

Dass Dauerstress schlecht fürs Herz sein kann, ist bekannt. Doch es geht auch in die umgekehrte Richtung: Versagt das Herz, kann die Psyche darunter leiden."

Eine Herzkrankheit wie etwa ein Herzinfarkt ist nicht nur ein verstauchter Knöchel“, sagt Prof. Christoph Herrmann-Lingen, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen. "Ein solches Erlebnis kann das Urvertrauen in den eigenen Körper erschüttern.“ 

Ängste und Besorgtheit sind - gerade in der ersten Zeit - eine normale psychische Reaktion auf so ein Ereignis. Und nicht bei allen Betroffenen normalisiert sich die Psyche nach einiger Zeit wieder. „Es gibt Patientinnen und Patienten, die übermäßig auf den eigenen Körper achten, um Vorboten eines neuen Herzinfarktes zu erkennen“, sagt Herrmann-Lingen. Das sorgt nicht nur für ein hohes Stresslevel, sondern mitunter auch dafür, dass Betroffene ihren Körper kaum noch fordern. „Dabei ist regelmäßige körperliche Aktivität wichtig", betont der Mediziner. "Schließlich verringert Sport das Risiko für neue Herzerkrankungen und auch für Depressionen.“ 

Was helfen kann, ist zunächst ein ärztliches Gespräch, um die Befürchtungen mit der Realität abzugleichen.

Auch das Training in einer Herzsportgruppe ist womöglich hilfreich - hier kann man sich auch mit anderen Herzerkrankten austauschen.

Um wieder Vertrauen ins eigene Herz zu fassen und die Körperwahrnehmung zu schulen, kann es darüber hinaus sinnvoll sein, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. (dpa)

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