Gemeinsam mutig sein in der Woche der Demenz

Pflegeratgeber - In guten Händen

Gemeinsam mutig sein in der Woche der Demenz

Welt-Alzheimertag: Die Allianz für Menschen mit Demenz, eine Initiative der Bundesregierung und Teil der Demografiestrategie, bietet vom 16. bis 22. September zahlreiche Veranstaltungen an.

Die Woche der Demenz soll Unterstützung und Anerkennung für die Betroffenen herbeiführen. Foto: feliks szewczyk/stock.adobe.com

17.09.2024

Um die Gesellschaft auf die Situation der Menschen mit Demenz aufmerksam zu machen, findet bereits seit 1994 der Welt-Alzheimertag am 21. September statt. Auch in Deutschland geht es darum, die Öffentlichkeit für die Situation der rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu sensibilisieren.

Die Allianz für Menschen mit Demenz - eine Initiative der Bundesregierung und Teil der Demografiestrategie - initiierte die Woche der Demenz erstmals 2015 als gemeinsame öffentlichkeitswirksame Maßnahme: Sie soll mit zahlreichen, vielfältigen Veranstaltungen das Verständnis und die Unterstützung für Betroffene und pflegende Angehörige weiter fördern. Alle Partner und Partnerinnen der Allianz für Menschen mit Demenz weisen seitdem gemeinsam mit einem Plakat auf die Woche der Demenz und den Welt-Alzheimertag hin. In diesem Jahr findet sie vom 16. bis zum 22. September statt. Das Motto lautet „Demenz - Gemeinsam. Mutig. Leben.“

Alzheimer-Telefon deutschlandweit

Kennen Sie schon das Alzheimer-Telefon? Es ist ein bundesweites Beratungsangebot für Menschen mit Demenz, für Angehörige sowie für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren. Seit Januar 2002 nehmen jährlich zwischen 5.000 und 6.000 Menschen dieses Angebot in Anspruch. Ihr Angehöriger, Bekannter oder Nachbar ist an Demenz erkrankt? Sie sind selbst an Demenz erkrankt oder befürchten eine Demenzerkrankung? Sie sind beruflich mit dem Thema „Demenz“ befasst oder engagieren sich dafür aus anderen Gründen? Das Team des Alzheimer-Telefons nimmt sich Zeit für Ihr Anliegen und berät individuell und kompetent, wenn es um Demenzerkrankungen geht.

Unter der Telefonnummer 030/259 37 95 14 stehen geschulte Beraterinnen und Berater zur Verfügung und zwar immer montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr.

wegweiser-demenz.de


Verdacht auf Demenz

Zum Arztbesuch

Moment, wo liegt der Schlüssel? Und: Der Name der Nachbarin aus dem zweiten Stockwerk scheint wie ausradiert aus dem Gedächtnis, wie heißt sie noch? Hinter Vergesslichkeit im Alter kann Demenz stecken, muss es aber nicht. Die Ursache der Gedächtnisprobleme sollte aber auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, rät die Alzheimer Forschung Initiative (AFI). Erste Anlaufstelle dafür ist der Hausarzt oder die Hausärztin und damit jemand, der die eigene Krankheitsgeschichte in aller Regel gut kennt. Er oder sie kann anschließend an einen Facharzt oder eine Fachärztin für Neurologie oder Psychiatrie überweisen oder an eine Gedächtnissprechstunde bzw. -ambulanz in einem Klinikum.

Hier kommen drei Tipps für den ersten Termin:

Tipp 1: Eine Begleitperson mitnehmen

Die Demenz-Experten raten Betroffenen, ein Familienmitglied oder eine andere nahestehende Person zum Arzttermin mitzunehmen. Grund: Wie das Umfeld die Gedächtnisprobleme wahrnimmt, liefert wichtige zusätzliche Informationen für die ärztliche Diagnose.

Tipp 2: In Ruhe die Symptome notieren

Etwas Wichtiges vergessen - das will man bei so einem Arzttermin unbedingt vermeiden. Gut vorbereitet ist, wer sich vorab alles Wichtige aufgeschrieben hat. Orientieren kann man sich dabei zum Beispiel an folgenden Fragen: Wann hat man die Vergesslichkeit bei sich erstmals bemerkt? Gibt es weitere Veränderungen - zum Beispiel in Verhalten oder Stimmung? Treten die Beschwerden zu bestimmten Tageszeiten auf und wie lange dauern sie? Wodurch verbessert oder verschlechtert sich die Vergesslichkeit? Und: Wie stark schränken die Beschwerden im Alltag ein? Auch wenn es schmerzt: Bei der Beantwortung dieser Fragen ist Ehrlichkeit wichtig, nur so ist eine verlässliche Diagnose möglich.

Tipp 3: Einen Überblick über Medikamente haben

Ältere Menschen nehmen oft eine Vielzahl von Medikamenten ein. Die Arzneimittel können untereinander Wechselwirkungen haben, worunter auch die Gedächtnisleistung leiden kann. Der Arzt oder die Ärztin sollte daher wissen, welche Medikamente genau man einnimmt. Dazu zählen verschreibungspflichtige Medikamente ebenso wie frei verkäufliche Präparate, Nahrungsergänzungsmittel etwa. Die Medikamentenliste darf also zum Termin nicht fehlen. dpa-mag