Pflege im Alltag ist oft anstrengend und auf lange Zeit kräftezehrend vor allem für pflegende Angehörige, die in den Prozess zumeist auch emotional eingebunden sind. Wie verändert sich ein Elternteil, wie geht die gesamte Familie mit der Pflegesituation um? Fühlt man sich allein mit allem oder ist das Netzwerk der Hilfe breit aufgestellt? Spätestens eine professionelle Pflegeberatung, die den Pflegenden pro Halbjahr zusteht, sollte auf Auszeiten, auf zusätzliche finanzielle Unterstützungen wie die Kurzzeit- oder Verhinderungspflege aufmerksam machen.
Seit 1. Januar 2024 Entlastungsbudget
So gibt es die Möglichkeit, für einige Wochen die Pflegeverantwortung auf eine andere Person zu übertragen, um sich selbst ein wenig rauszunehmen, Energie zu tanken. Dabei hilft die Verhinderungspflege. Oder aber die Pflegeperson lässt den Betroffenen für eine gewisse Dauer stationär betreuen, zum Beispiel, um eine längerfristige Aufnahme in ein Pflegeheim anzubahnen.
Beide Möglichkeiten werden seit diesem Jahr im sogenannten Entlastungsbudget zusammengefasst. Dafür stehen für die Verhinderungspflege 1.612 Euro jährlich zur Verfügung und für die Kurzzeitpflege 806 Euro. Beide Beträge können auch nur für die Verhinderung bzw. nur die Kurzzeitpflege zusammengefasst werden.
Die Nutzung im einzelnen
Beide Möglichkeiten können seit diesem Jahr für insgesamt acht Wochen pro Kalenderjahr in Anspruch genommen werden bei einem Pflegegrad von 2 bis 5. Die Vertretung der Verhinderungspflege - auch stundenweise erfolgt im Pflegehaushalt. Die Vertretung der Kurzzeitpflege findet stationär statt. Die Verhinderungspflege kann sowohl von Privatpersonen als auch von ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten geleistet werden. Dabei darf aber die Privatperson weder verwandt noch verschwägert sein mit der zu pflegenden Person. Die Neuerungen im Pflegegesetz sehen für das kommende Jahr 2025 die Erhöhung des Entlastungsbudgets auf 3.359 Euro im Jahr vor.
Vereinfachte Antragstellung
Grundsätzlich bleibt es dabei, dass nicht das Entlastungsbudget bei der Pflegekasse beantragt wird, sondern Kurzzeitpflege bzw. Verhinderungspflege. pflege.de
Kaufen oder Leihen
Pflegekasse
Rollstühle sichern die Mobilität von Menschen, die keine langen Strecken oder gar nicht selbstständig laufen können. Die Krankenversicherung bzw. die Pflegekasse kommt auf Antrag und bei Bedarf für die Anschaffungskosten auf. Häufig muss ein Rollstuhl gar nicht gekauft werden. Gerade bei Standardmodellen wird die Versicherung ein Sanitätshaus vermitteln, bei dem ein Rollstuhl ausgeliehen werden kann. Die Zuzahlung beträgt maximal 10 Euro. pflege.de