Der Pflegegrad bestimmt, in welcher Höhe jemandem Pflegegeld zusteht. Doch was, wenn die Pflegekasse im Bescheid einen Pflegegrad ablehnt oder einen niedrigeren festsetzt als erhofft? Dann können Versicherte Widerspruch einlegen.
Ein Monat Zeit
Die Frist für einen Widerspruch läuft einen Monat ab Zustellung, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer nicht mehr weiß, wann genau der Bescheid in der Post lag, nimmt dessen Datum als Grundlage. So ist man auf der sicheren Seite.
Wichtig: Innerhalb des einen Monats muss der Widerspruch bei der Pflegekasse eingegangen sein. Um das sicherzustellen - und um im Streitfall einen Nachweis parat zu haben - rät die Verbraucherzentrale NRW, den Widerspruch persönlich bei der Pflegekasse abzugeben und sich den Eingang bestätigen lassen. Auch das Versenden per Einschreiben ist möglich und es geht sogar online.
Versicherte können Begründung nachreichen
Es reicht aus, der Pflegekasse erst mal nur mitzuteilen, dass man Widerspruch gegen die Entscheidung einlegt. Die genaue Begründung, warum man dieser Ansicht ist, kann man nachreichen. Dafür sollten Versicherte den Bescheid der Pflegekasse und das Gutachten des Medizinischen Dienstes genau prüfen und zusammentragen, in welchen Punkten sie anderer Meinung sind. Dabei können Pflegeberatungen unterstützen. Auf Grundlage des Widerspruchs und der Begründung prüft die Pflegekasse dann ihre Entscheidung. Lehnt die Pflegekasse den Pflegegrad erneut ab, können Versicherte Klage beim Sozialgericht einreichen. dpa-mag