Mit Matte, ohne Messer

Pflegeratgeber - In guten Händen

Mit Matte, ohne Messer

Inhalt der Pillendosen auf dem Prüfstand: Wie man die Übersicht über einzunehmende Medikamente erhalten kann.

Zwei Termine: Eine Medikationsanalyse geht weit über die Beratung hinaus, die man beim Einlösen eines Rezeptes in der Apotheke bekommt. Foto: Benjamin Nolte/dpa-mag

11.09.2022

Morgens zwei Tabletten, abends drei: Wer eine ganze Handvoll unterschiedliche Medikamente am Tag nimmt, fragt sich womöglich: Vertragen sich all diese Präparate überhaupt? Vor allem ältere Menschen sind von der sogenannten Polymedikation betroffen. Ein Viertel der Patientinnen und Patienten über 70 Jahre nimmt fünf oder mehr Medikamente. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Treppen sind sicherer, wenn die Stufen mit breitem, auffälligem Klebeband markiert werden und ein zusätzlicher Handlauf gibt Stabilität. Damit Patienten und Patientinnen nicht draußen alleine unterwegs sind, können Angehörige kindersichere Türgriffe einbauen oder Alarmmatten vor die Tür legen.

Rutschfeste Matten und auffällige Sticker

Für den Wannen- oder Duschboden gibt es rutschfeste Gummimatten oder klebbare Streifen. Dazu ein Haltegriff an der Wand und ein Hocker, auf den man sich beim Duschen setzen kann. Gut sichtbare Aufkleber für heiß und kalt verhindern ein Verbrühen. Zudem kann die Heißwassertemperatur generell auf unter 45 Grad eingestellt werden. Ein erhöhter Sitz erleichtert den Toilettengang.

Scharfes und Spitzes wegräumen

Für die Küche gilt: Messer, Scheren und andere gefährliche Dinge sollten weggeschlossen werden. Wird gekocht, können Topf- und Pfannengriffe zur Rückseite des Herdes gedreht werden. Auch Brandmelder und ein Feuerlöscher sollten vorhanden sein.

Übrigens: Sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen werden auch von der Pflegeversicherung bezuschusst. Liegt ein Pflegegrad vor, stehen pro Maßnahme bis zu 4000 Euro zur Verfügung. dpa


In Bewegung bleiben

Am besten täglich

Künstliche Gelenke müssen nicht geschont werden. Früher fielen nach einer gewissen Zeit Folgeoperationen an, weil das Material von Knie- oder Hüftprothese nicht mehr mitgemacht hat und ersetzt werden musste. Heute wird so eine Behandlung dagegen nötig, wenn die Bewegung fehlt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) hin.

Die Folgen: Steife Gelenke sowie verkürzte und schwache Muskeln, was zu verrenkten Hüftgelenken, instabilen Knien und Stürzen führen kann. Gerade ältere Menschen sollten ihre Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer täglich trainieren, auch kurze Übungen helfen schon.

Patienten mit Ersatzgelenken sollten zudem besonders auf ihr Gewicht achten. Ideal ist laut der AE eine abwechslungsreiche, gerne mediterrane und eiweißreiche Kost. Zum Muskelaufbau brauchen Senioren mehr Eiweiß als junge Menschen. Über den Tag verteilt kann der Körper es besser aufnehmen. dpa