Dass Dauerstress schlecht fürs Herz sein kann, ist bekannt. Doch es geht auch in die umgekehrte Richtung: Versagt das Herz, kann die Psyche darunter leiden.
"Eine Herzkrankheit wie etwa ein Herzinfarkt ist nicht nur ein verstauchter Knöchel“, sagt Prof. Christoph Herrmann-Lingen, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen. "Ein solches Erlebnis kann das Urvertrauen in den eigenen Körper erschüttern.“
Ängste und Besorgtheit sind -gerade in der ersten Zeit - eine normale psychische Reaktion auf so ein Ereignis. Und nicht bei allen Betroffenen normalisiert sich die Psyche nach einiger Zeit wieder. „Es gibt Patientinnen und Patienten, die übermäßig auf den eigenen Körper achten, um Vorboten eines neuen Herzinfarktes zu erkennen“, sagt Herrmann-Lingen. Das sorgt nicht nur für ein hohes Stresslevel, sondern mitunter auch dafür, dass Betroffene ihren Körper kaum noch fordern. „Dabei ist regelmäßigekörperliche Aktivität wichtig", betont der Mediziner. "Schließlich verringert Sport das Risiko für neue Herzerkrankungen und auch für Depressionen.“
Was helfen kann, ist zunächst ein ärztliches Gespräch, um die Befürchtungen mit der Realität abzugleichen. Auch das Trainingin einer Herzsportgruppe ist womöglich hilfreich - hier kann man sich auch mit anderen Herzerkrankten austauschen. Um wieder Vertrauen ins eigene Herz zu fassen und die Körperwahrnehmung zu schulen, kann darüber hinaus eine Psychotherapie sinnvoll sein. (dpa)
Innovativ: Gehstütze aus dem 3-D-Drucker
3-D-Drucker können Gegenstände Schicht für Schicht aus Kunststoff, Keramik oder Metall aufbauen. So entstehen zu überschaubaren Kosten Einzelstücke mit individuellen Maßen. Eine Studentin für Ingenieurspädagogik an der Hochschule Landshut hat im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit dem 3-D-Drucker eine Unterarmgehstütze hergestellt. Im Unterschied zu Standardgehstützen, die man nur in der Länge verstellen kann, ist ihre Gehstütze dem Nutzer perfekt angepasst. Die Handablage passt hundertprozentig zur individuellen Handabdruck, spezielle Dämpfungselemente fangen Stöße ab, und für mehr Sicherheit im Dunkeln können vorne und hinten kleine Lampen angebracht werden; auch die Farbe ist frei wählbar. In der Praxis gibt es solche Gehstützen allerdings noch nicht. (Quelle: idw)