Eierkauf guten Gewissens

Ostergrüße und Ostertipps

Eierkauf guten Gewissens

Test: Bei Eiern kommt es nicht allein auf das Futter der Tiere an, sondern auch auf ihre Lebensumstände.

Fünf Eier-Marken erfüllten die „Öko-Test“-Kriterien am besten und erreichten das Prädikat „sehr gut“. Foto: Franziska Gabbert/dpa-mag

02.04.2024

Wer von einem Eier-Test erwartet, dass es dabei nur darum geht, was in einem Ei drinsteckt und ob es schmeckt, hat die Rechnung ohne die Zeitschrift „Öko-Test“ gemacht. Für die Ausgabe 4/2024 untersuchten die Tester nicht nur Eier auf Schadstoffe, sondern hatten vor allem das Tierwohl der legenden Hennen im Blick und wie es ihren Brüder-Küken ergeht. Die gute Nachricht zuerst: Die Öko-Tester konnten in den 20 getesteten Eiermarken, darunter zwölfmal Bio-Eier und achtmal Freilandeier, keine bedenklichen Mengen von kritischen Substanzen wie giftiges Dioxin oder Salmonellen nachweisen. Und nur selten fanden sich Auffälligkeiten wie Risse und Beschädigungen der Eierschalen, Einblutungen im Inneren oder Kot an den Schalen. In einem Fall war die Hälfte der untersuchten Eier allerdings leichter als die deklarierte Gewichtsklasse M. In drei Fällen wurden sogar Noten abgezogen, weil der Erzeugerstempel unleserlich für die Tester war.

Tierwohl und Transparenz: Wofür es Punktabzüge gibt

Doch richtig Punktabzüge hagelte es für fehlendes Tierwohl - vor allem, wenn es um die männlichen Küken geht. So seien Auslobungen auf den Packungen wie „ohne Kükentöten“ keine Garantie für ein artgerechtes Leben der männlichen Küken. Auch wenn sie nun nicht mehr geschreddert würden, sei eine Methode, die Eier mit unerwünschten männlichen Hühnerembryos nach der sogenannten In-Ovo-Geschlechterbestimmung schon früh auszusortieren. Sie würden dann einfach nicht weiter ausgebrütet.

Dürfen männliche Küken das Licht der Welt erblicken, wachsen sie teilweise auch im Bio-Segment anders auf als Eier legende Hennen - nämlich unter Bedingungen wie konventionell aufgezogene Tiere. Die Öko-Tester honorieren dagegen, wenn bei sogenannten Zweinutzungsrassen beide Geschlechter gleichwertig aufwachsen können. Auch wer den Lebensweg der Tiere von der Brüterei bis zum gekauften Ei nicht lückenlos dokumentieren konnte (oder wollte), musste wegen fehlender Transparenz Punktabzüge hinnehmen.

Die fünf Testsieger

Folgende 5 Eier-Marken erfüllten die „Öko-Test“-Kriterien am besten und erreichten das Prädikat „sehr gut“: „Ne runde Sache“, 6 Bio-Eier von Naturland (0,62 Euro pro Stück, Alnatura 10 Bio-Eier Bioland (0,50 Euro pro Stück), K-Bio 6 frische Eier Bioland von Kaufland (0,50 Euro pro Stück), Königshofer Bio-Eier 6 Stück, Naturland von Dennree (0,50 Euro pro Stück), Lindengut 6 frische Bio-Eier aus dem Hühnermobil, Demeter (0,72 Euro pro Stück).

Neunmal vergaben die Tester insgesamt die Not „gut“, viermal „befriedigend“, je einmal „ausreichend“ und „mangelhaft“.
dpa-mag


Osterfeuer unbedingt vorher umschichten

Osterfeuer sollte man kurz vor dem Entzünden unbedingt umschichten - denn für viele Tiere wird es sonst zur tödlichen Falle. Darauf weist aktuell der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hin.

Der Hintergrund: Wildtiere wie Hasen, Igel und Spitzmäuse nutzten die aufgeschichteten Reisighaufen als Unterschlupf. Unter Umständen brüten sogar Vögel in ihnen. Totholzhaufen dienen zudem Insekten und Amphibien als attraktive Lebensräume.

Wer nicht auf das traditionelle Feuer verzichten möchte, sollte das Material also am Tag des Anzündens also vorsichtig umschichten. So haben Bewohner die Möglichkeit, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen. Tierfreunde können aber auch darüber nachdenken, Schnittholz und Reisig gar nicht erst zu verbrennen. So nehmen Sie wilden Tieren gar nicht erst den Lebensraum.

Wer einen Garten hat, kann die Hölzer dekorativ arrangieren. Tipp: Reisighaufen von Brombeeren oder Wildrosen überwuchern lassen oder einen Holzstoß in einem dichten Gebüsch aus Sträuchern wie Holunder und Weißdorn platzieren.

Das ist nicht nur naturfreundlich, sondern sieht auch noch gut aus. Praktisch: Viele der Tiere, die in Tothölzern Brüten oder Unterschlupf finden, tilgen ganz nebenbei auch noch lästige Insekten.
dpa-mag

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