Wer Landwirt werden möchte, muss grundsätzlich bereit sein, in ländlichen Regionen zu arbeiten. Und das ist schwer möglich, wenn man in einer Stadt weit weg wohnt. Das ist für Azubis mitunter eine Hürde, erklärt Markus Bretschneider, der beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für gewerblich-technische Berufe zuständig ist.
Früh aufstehen, keine geregelten Arbeitszeiten, selten freie Wochenenden - auch das müssen Landwirte in Kauf nehmen. „Das Schöne ist: Es zahlt sich alles aus, wenn man dann seine zufriedenen Tiere sieht“, sagt Nina Langreder. Oder, wenn die Ernte ertragreich war. Freunde und Familie müssen Verständnis dafür haben, dass dieser Job oberste Priorität hat. Wenn gerade eine Kuh kalbt oder die Ernte eingefahren wird, kann man eben nicht pünktlich weg.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden wichtiger
Auch der richtige Aufzug von Pflanzen spielt in ihrer Ausbildung eine große Rolle. Dünger etwa ist für jede Fläche genau zu berechnen. Wie viele Nährstoffe sind schon im Boden, welches Mittel ist dafür geeignet? Das lernt Langreder in der Berufsschule. Die Anforderungen an den Beruf nehmen zu, denn die Digitalisierung hält Einzug in die Landwirtschaft. Landwirte müssen komplexe Maschinen einrichten und steuern können - vom Melkroboter, über GPS-gesteuerte Landmaschinen bis zum Fütterungssystem. Ebenso wird das Thema Nachhaltigkeit wichtiger. Nina Langreder hat einen Teil ihrer Ausbildung auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb gemacht - um zu sehen, welche Aspekte sie im Betrieb ihrer Eltern umsetzen kann. (dpa/cr)
Auswahl der Fruchtfolge je nach Standort
Je nach Bodengüte und Ausrichtung des Betriebes wählt der Ackerbauer die Früchte aus, die er anbauen möchte. Er legt dabei für jedes Feld eine so genannte Fruchtfolge fest, also welche Früchte er in welcher Reihenfolge in den nächsten Jahren anbaut. Denn nur ein Wechsel der Früchte bringt nachhaltige Erträge, sonst drohen Krankheiten oder eine Vermehrung der Schaderreger im Boden.
Abhängig vom Standort ist ein Wechsel zwischen Sommerungen (z. B. Sommergerste, Zuckerüben, Mais) und Winterungen (z. B. Wintergerste, Roggen und Winterweizen) vorteilhaft für die Pflanzengesundheit. Wenn möglich, wird das im Wechsel umgesetzt. Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten wird die Struktur der Böden stabilisiert, die Bodenorganismen werden mit pflanzlicher Biomasse gefüttert. Auch das trägt zur Gesunderhaltung bei und gewährleistet die nachhaltige Leistungsfähigkeit der Felder.
Die meisten Getreidearten wie Wintergerste, Roggen und Winterweizen werden im Herbst ausgesät. Der Winterraps muss bereits Anfang September in den Boden, um vor dem Winter genügend Blätter auszubilden. Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben sowie Sommergetreide (z.B. Braugerste) werden im Frühjahr gesät oder gepflanzt. (www.landwirtschaft.de/cr)