Mit neuem Trainerteam, fast identischem Spielerkader und dem Willen, wieder mehr Richtung Tabellenspitze anzugreifen, startet der FC Schwedt in die neue Landesliga-Spielzeit.
Nach einer ziemlich desolaten Rückrunde (vorletzter Platz in dieser separaten Wertung der Spieltage 16 bis 30) hat der FC Schwedt die Landesliga Nord als Tabellenachter beendet. Nur ein Punkt trennte die Oderstädter von Rang 11, es waren auch nur sechs bis zum ersten Abstiegsplatz. Zahlreiche unnötige Punkteinbußen und zusätzliche Unruhe durch den Rückzug von Coach Tomasz Lapinski während der Rückrunde ließen nie Ruhe einziehen beim Team, das dann interimsmäßig von Nico Hubich betreut wurde. Zur neuen Saison wurde das Trainerteam auf entscheidenden Positionen neu besetzt.
Der Saisonstart des FC Schwedt war bereits sehr schwierig. Dem Auftakt-3:0 daheim gegen den VfB Trebbin folgten die knappe Niederlage in Glienicke (1:2) und das 4:2 bei Schlusslicht Chemie Premnitz. Dann aber stotterte der Motor schon – nur ein Punkt aus den nächsten drei Partien ließen die Schwedter in der Tabelle abrutschen. Aber sie fingen sich: Drei Siege in Folge (davon zwei auswärts/unter anderem 5:3 im Uckermarkderby bei Victoria Templin) und insgesamt elf Treffer ließen aufhorchen.
Bis zur Winterpause folgten noch drei 1:1-Unentschieden, eine Niederlage in Brandenburg, aber zwei Auswärtssiege, unter anderem ein 3:1 beim späteren Staffelsieger Fortuna Babelsberg. Damit waren 25 Punkte eingefahren und der Kontakt zu Rang 3 (fünf Punkte Rückstand) noch nicht komplett verloren.
Nachdem es dann sieben Zähler aus den ersten drei Rückrundenspielen gab, stieg auch bei den treuen Fans die Hoffnung auf eine verheißungsvolle zweite Saisonhälfte. Doch weit gefehlt: Sieben Niederlagen und ein Remis, darunter ein 0:7 (!) beim FSV Babelsberg, und insgesamt 5:23 Tore an den nächsten acht Spieltagen bedeuteten eine echte Talfahrt. Sollte man etwa sogar noch in den Abstiegsstrudel geraten? Das 4:2 in Velten war nicht nur der erste Erfolg nach gut zwei Monaten, sondern brachte auch die nötigen Zähler gegen den Abstieg.
Aber der „Dampf war raus“ beim Team aus der Oderstadt, das an den letzten drei Spieltagen sang- und klanglos 1:3 und 1:5 daheim sowie 2:4 auswärts unterlag. Damit war der FCS am Ende die zweitschlechteste Rückrundenmannschaft mit nur elf Zählern auf der Habenseite.

Wie „leidensfähig“ die Anhänger des FC Schwedt sein mussten, zeigt auch die Heimbilanz: Je vier Siege und Unentschieden bei sieben Niederlagen brachten im Stadion am Park Heinrichslust lediglich 16 Punkte ein (Platz 14). Auswärts waren es am Ende sogar vier Zähler mehr als immerhin sechstbestes Team „in der Fremde“.
Immerhin stellten die Oderstädter mit 56 Treffern die fünftbeste Offensive in der Liga, aber in der Defensive schluckten nur die beiden letztplatzierten Vertretungen mehr Treffer als die Schwedter (65). In der Fairplaywertung steht der FCS am Ende mit 60 Gelben und drei Roten Karten sowie einmal Gelb/Rot auf Rang 6.
Nachdem insbesondere in der Rückrunde Anspruch und Wirklichkeit bei den Schwedtern weit auseinander klafften, gilt es nun, unter neuer Führung ein schlagkräftiges Team zu formieren. Hannes Hanf, in zahlreichen Nachwuchs-Teams des FCS über viele Jahre ein erfahrener und auch erfolgreicher Coach (unter anderem führte er im Frühjahr die A-Junioren bis ins Endspiel um den Landespokal!), leitet die Geschickebeim Schwedter Landesligisten seit wenigen Wochen.
Fakt ist: Die Oderstädter bleiben weiterhin eines der jüngsten Teams in der Landesliga Nord. Viele Akteure mit Brandenburgliga-Erfahrung im Nachwuchs müssen nun bei den „Großen“ Verantwortung übernehmen – ob dies besser gelingt, als in den zurückliegenden Monaten,wird die neue Spielzeit zeigen müssen.
Mit welchen Ansprüchen,vielleicht neuen taktischen Ansätzen und nur wenig verändertem Kader die Oder städter das neue Spieljahr beginnen wollen, lesen Sie auf der nächsten Seite von „Mein Verein FC Schwedt 02“. Jörg Matthies
FCS-Bilanz gegen die 15 Kontrahenten
gg. Premnitz 6 Punkte/8:3 Tore
gg. Trebbin 4 Punkte/4:1 Tore
gg. Templin 4 Punkte/7:5 Tore
gg. Velten 4 Punkte/5:3 Tore
gg. Glienicke 3 Punkte/4:3 Tore
gg. Brieselang 3 Punkte/4:3 Tore
gg. Fort. B´berg 3 Punkte/4:4 Tore
gg. Alt Ruppin 3 Punkte/4:5 Tore
gg. Glienicke 3 Punkte/3:4 Tore
gg. Michendorf 1 Punkt/3:4 Tore
gg. FSV Bernau 1 Punkt/2:3 Tore
gg. Birkenwerder 1 Punkt/3:5 Tore
gg. St. B´burg 0 Punkte/2:5 Tore
gg. Hennigsdf. 0 Punkte/0:6 Tore
gg. FSV B´berg 0 Punkte/3:11 Tore
Nur ein Platz im Mittelfeld
FC Schwedt in der vergangenen Saison
Endstand Saison 2022/23
1. Fort. Babelsberg 30 77:23 74
2. Stahl Brandenbg. 30 77:23 73
3. S/R Neustadt 30 76:41 61
4. Eintr. Alt Ruppin 30 52:39 46
5. Fortuna Glienicke 30 49:53 46
6. FC Hennigsdorf 30 42:39 45
7. FSV Babelsberg 30 53:62 41
8. FC Schwedt 30 56:65 36
9. SG Michendorf 30 39:40 35
10. FSV Bernau 30 36:53 35
11. VfB Trebbin 30 43:65 35
12. Birkenwerder BC 30 54:65 32
13. Victoria Templin 30 43:61 32
14. G/W Brieselang 30 44:60 30
15. Oberhavel Velten 30 58:87 27
16. Chemie Premnitz 30 43:80 18
Hinrunde: 25 Pkt./35:25 Tore (5.)
Rückrunde: 11 Pk./21:40 Tore (15.)
zu Hause: 16 Pkt./25:29 Tore (14.)
auswärts: 20 Pkt./31:36 Tore (6.)
Einätze/Tore der Spieler des FC Schwedt in der Saison 22/23:
Feldspieler – Michal Jaczewski (29 Einsätze/4 Tore), Christian Staatz (28/12), Philipp Ulrich (28/2), Manuel Fuchs (28/1), Lucien Schmidt (27/1), Marcel Freitag (27/1), Artem Filonenko (27/10), Adlan Shapijanov (23/2), Stephan Liermann (21/0), Maxim Kath (21/4), Niklas Risch (20/0), Nico Hanse (15/7), Benjamin Lemke (14/0), Pawel Iskra (12/6), Benito Grulich (12/3), Bjarne Zenk (11/2), Filip Prostak (10/0), Matthias Liermann (4/0), Ramon Rybin (2/0), Marcus Rechenberger (2/0), Markus Heise (1/0), Florian Koch (1/0), Martin Rakoczy (1/0), Argjent Troni (1/0), Tomasz Lapinski (1/0), Nico Hubich (1/0);
Torsteher – Maurice Bäuerle (22/0), Sven Lenz (9/0).