Naturnahes Gärtnern

Mein schöner Garten

Naturnahes Gärtnern

Förderung der Artenvielfalt: Gräser und heimische Pflanzen bieten Vögeln, Insekten und Co. wertvollen Lebensraum.

Vielfalt im Garten fördert den Artenschutz und macht ganzjährig Freude. Fotos: elegrass/gpp 

12.06.2023

„Nicht zu mähen ist fast eine Notwendigkeit im naturnahen Garten.“ So modern sich dieser Satz liest - passt er doch perfekt in unsere wilde Zeit - so erstaunlich ist, dass er bereits vor hundertfünfzig Jahren geschrieben wurde. Er stammt aus dem Buch„ The Wild Garden“ des legendären Gärtners William Robinson (1838-1935). Der Ire war Journalist, Pflanzenkundler und als engagierter Gärtner.
Dass zwischen der Idee, den Garten naturnah zu gestalten und so weit wie möglich heimische Pflanzen zu verwenden, und heute tatsächlich anderthalb Jahrhunderte liegen, mag man kaum glauben. Damals entsprach die neue Gartenbewegung dem Zeitgeist, der nach echter Einfachheit und Ursprünglichkeit suchte. Heute ist die Natur bedroht, der Klimawandel stellt vor uns existenzielle Fragen. 

Seit 2001 wird von den Vereinten Nationen der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Was können wir tun, um die Artenvielfalt zu fördern?

Was können wir für die Artenvielfalt tun?
Wir könnten beispielsweise mit kritischem Blick in unseren Garten gehen: Was wächst dort? Wächst dort überhaupt etwas? Entdecke ich Tiere? Höre ich Vögel? Raschelt es im Laub? Dürfen sich Pflanzen vermehren? Wie ordentlich ist der Garten? Wie vielfältig ist er? Gedeiht das, was wächst, ohne chemischen Pflanzenschutz? Vertragen sich die Pflanzen untereinander? Bietet der Garten ganzjährig Schutz, Futter und Lebensraum für Tiere?
Wie viel muss gegossen werden? Mit Gräsern und Stauden lassen sich natürliche Beete gestalten, die uns zum Energietanken in den Garten einladen und dabei längst nicht nur unseren Sehsinn ansprechen, sondern erstaunlicherweise auch unsere Ohren.

Heimische Pflanzen
Das Gräsersortiment im Handel ist breit und hat für die unterschiedlichsten Standorte - von eher feucht, eher schattig bis vollsonnig und knochentrocken - viel zu bieten. Heimische Pflanzen sind an das hiesige Klima besser angepasst und bieten hier lebenden Insekten und Kleinstlebewesen Nahrung und Unterschlupf. Wenn es im Schlaraffenland einen Garten gäbe, dann würden dort nicht nur die süßen Früchte zum Greifen nah sein, sondern dann gäbe es für den chilligen Gärtner sicher auch eine artenreiche Gräserwelt und es dürfte ungeordnet aussehen. Schon Robinson schrieb, dass das wilde Gärtnern schön und vor allem einfach ist, dass man nur der Natur folgen müsse, die wisse schon wie es geht.
 gpp/cr