Glänzender Auftritt der Kirche Deetz

MEIN Groß Kreutz

Glänzender Auftritt der Kirche Deetz

250.000 Euro verjüngen mittelalterliche Kirche erneut

Durch das neue Dach hat die Kirche in Deetz mächtig gewonnen – optisch und an Beständigkeit. Foto: Th. Messerschmidt

04.10.2021

Deetz. Kirchen künden oft vom Wandel der Zeit und von der Bevölkerungsentwicklung. Glaubens- und Kulturwandel schlagen sich nieder, Wirtschafts- und Gemeindewachstum. So auch im 1190 urkundlich ersterwähnten Deetz. Der Kirche, die auf einer leichten Anhöhe am südlichen Ende der Dorfstraße gelegen ist, wird ein mittelalterlicher Ursprung, 15./16. Jahrhundert, zugeschrieben. Bereits 1728 wurde das Kirchenschiff nach Osten verlängert und erhöht; ihre heutige Form aber erhielt die Kirche erst in den Jahren 1901/02. Weil die Gemeinde ab 1860 stark wuchs – von 500 auf 1.200 Mitglieder –, war sie ihrer kleinen Kirche endgültig entwachsen. So wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts Pläne geschmiedet, eine Apsis anzubauen, Dächer und Fenster aufzuweiten, das Portal von der Nord- auf die Westseite zu verlegen und vor allem Anbauten auf der Nord- und Südseite entstehen zu lassen. Dazu gesellte sich eine komplette Neuausstattung, sodass am 23. Oktober 1902 Deetz‘ neue Kirche eingeweiht werden konnte.

Ganz so umfassend ist die aktuelle, im Herbst 2020 begonnene Baumaßnahme nicht, schlägt aber dennoch mit 250.000 Euro zu Buche und hat dem Gotteshaus ein neues Dach eingebracht. Zudem wurden Wasserleitungen verlegt und eine Toilette eingebaut. „Der Friedhof hat einen Wasseranschluss bekommen, sodass zur Grabpflege das Wasser nicht mehr in Kanistern mitgebracht werden muss“, war dem Sommer-Gemeindeblatt und Pfarrerin Christiane Klußmann zu entnehmen. Inzwischen ist die Ausschreibung der neu anzufertigenden Apsisfenster erfolgt und die beauftragte Firma in Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Vermehrten Gesprächsbedarf bringen die historische Apsisausmalung und die allseits gestiegenen Baupreise mit sich, denn die Ausschreibung brachte bislang nur Angebote ein, die weit über dem Doppelten der ursprünglichen Kostenschätzung liegen. (tms)

Weitere Artikel

MOZ.de Folgen