Krippe Zwergenburg in Milow dank EU-Förderung

KITA Zwergenburg in Milow

Krippe Zwergenburg in Milow dank EU-Förderung

Kinder unter drei Jahren werden jetzt in der Straße Am Bahndamm betreut. Die Investitionskosten hätten die Gemeinde überfordert.

Am Samstag, 9. März 2024, war feierliche Krippen-Eröffnung in der Milower Straße Am Bahndamm 20, am 11. März war Betriebsstart. Fotos: René Wernitz

18.03.2024

Zeit für einen kurzen Werbeblock, wie Bürgermeister Felix Menzel (SPD) ankündigte: „Auch für Großwudicke benötigen wir Fördermittel, denn die Kapazitäten der Kita und Schule reichen nicht mehr aus und ab dem 1.1.2026 sind wir gesetzlich verpflichtet, im Ganztag zu unterrichten. Und wie es so schön heißt, jeder investierte Euro in unsere Kinder ist ein guter Euro.“

Wie das Milower Land zu den unbedingt benötigten Fördermitteln zum Krippenneubau in Milow kam, hatte Menzel am Vormittag des 9. März 2024 kurz für die zahlreichen Besucher des von der Gemeinde angekündigten Schnupper- bzw. Eröffnungstags umrissen. Demnach gab es schon im Februar 2018 erste Überlegungen, parallel zur Entwicklung des Wohnbebauungsprojekts „Springberg“.

In der Folge machten die Gemeindevertretung des Milower Landes und der Milower Ortsbeirat den Weg frei zur Absicherung des finanziellen Eigenanteils. Das Grundstücksgeschäft wurde 2019 abgewickelt. „Alles gelang“, so Menzel: „Nur Fördermittel konnten wir nicht auftreiben, zumindest nicht in dem Maße, dass die Krippe für unsere 4.500-Einwohnergemeinde finanzierbar wird.“ Er hätte aufgehört, die Zahl der Anträge auf Fördermittel zu zählen.

Unterdessen lagen nach Ausbau der Am Bahndamm genannten Straße (2021/540.000 Euro) die Medien am Grundstück an, sogar ein Teil der Parkplätze war nun schon fertig. Und Fördermittel? Die waren weiter nicht in Sicht. Dass im November 2022 der Grundstein endlich gelegt werden konnte, verdankt die Gemeinde der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Havelland. Sie machte den Weg dafür frei, dass die Gemeinde 1,3 Millionen Euro aus dem LEADER-Fördertopf der Europäischen Union erhielt. Am sodann gestarteten Bauprojekt wurden 30 Firmen beteiligt.

An den zur Feier des Tages anwesenden LAG-Vorsitzenden Jan Nickelsen waren herzliche Dankesgrüße gerichtet, ebenso an Bauamtsleiter Mario Bessert. Beide waren in dem Moment dabei, als ein symbolischer Schlüssel präsentiert wurde. Diesen hat der Bürgermeister an Kita-Leiterin Simone Raasch und Krippenleiterin Jenny Knitter ausgehändigt. Krippe (U3) und Kindergarten (Ü3), der weiter am Standort in der nahen Inge-Sielmann-Grundschule verbleibt, haben nun eine weiträumige Trennung erfahren. Top-modern sei der Neubau, bei dem die Gemeinde im Kostenrahmen von 3 Millionen Euro blieb. Die Aufträge für Spielplatz, Umfeldgestaltung und Streuobstwiese – alles wird bis zum Spätsommer 2024 erledigt – sind einberechnet. „Eine Krippe auf höchstem Niveau“, wie Menzel stolz erläuterte. Begriffe wie Energieeffizienz, Photovoltaik, Wärmepumpen, Belüftungssysteme, Spezialfußböden und Fußbodenheizungen fielen in der Folge. Das Haus verfügt sogar über einen langen Terrassenbereich mit Blick dorthin, wo Spielplatz und Streuobstwiese entstehen werden. Die Besucher aus dem Milower Land, einige mit U3-Kindern, konnten sich sodann selbst ein Bild verschaffen. Bei Betriebsstart am Montag waren 32 Kinder zur Krippen-Betreuung angemeldet. Die Kapazität beläuft sich derweil auf 50 Plätze.

Jetzt geht die Fördermittelakquise in eine neue Runde. Am 20. März, steht in der Gemeindevertretung zunächst die Finanzierungsplanung für den Kita-Ersatzanbau in Großwudicke auf der Tagesordnung. 
René Wernitz

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