Hauptforderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Millionen Frauen gingen an diesem ersten Internationalen Frauentag auf die Straße. Bereits ein Jahr später, 1912, nahmen Frauen in mehreren weiteren Ländern an den Demonstrationen zum Internationalen Frauentag teil.

Frauentag in Ost und West
Nach 1949 gibt es nicht nur zwei deutsche Staaten, auch den Frauentag begeht man auf unterschiedliche Weise. Der Kampftag verwandelte sich unter dem Motto „Gruß und Dank den Frauen“ ab den 1950er-Jahren zum staatlich verordneten Ehrentag, bei dem Frauen von Männern für ihre Unterstützung beim Aufbau des Sozialismus ausgezeichnet werden.
In der Bundesrepublik hingegen gewinnt der Frauentag erst Ende der 1960er-Jahre wieder an Bedeutung. Auf Protestmärschen fordern Frauen nicht nur ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit von den Männern. Sie wollen vor allem über ihren eigenen Körper selbst bestimmen und beispielsweise legal abtreiben dürfen. Ein Thema, das in Protesten gegen den Paragrafen 218 gipfelt und das die Gesellschaft bis in die 1980er-Jahre spaltet.
1975 machten die Vereinten Nationen den 8. März zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.
In Deutschland ist der Internationale Frauentag nur in einem einzigen Bundesland gesetzlicher Feiertag: in Berlin, seit 2019. Weltweit ist der Internationale Frauentag in insgesamt 26 Ländern gesetzlicher Feiertag. (www.dgb.de/cr)