Clara Zetkins Erbe

Internationaler Frauentag 8.3. - Angermünde/Schwedt

Clara Zetkins Erbe

Ursprung des Internationalen Frauentags war die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen

Ein Tag für das „starke Geschlecht“: 1975 machten die Vereinten Nationen den 8. März zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ Der Ehrentag wird weltweit gefeiert. Foto: Rawpixel.com/shutterstock.com

08.03.2022

Der Internationale Frauentag (teilweise auch Weltfrauentag, Frauenkampftag, Frauenwelttag oder einfach Frauentag genannt) hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wann und wo genau erstmals die Idee für einen politischen „Frauenkampftag“ entstand, ist nicht gänzlich geklärt.Die deutsche sozialistische Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin schlug am 27. August 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor. Einen Vorschlag für ein konkretes Datum machte sie noch nicht. Nach dieser Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz wurde im Folgejahr 1911 erstmals der „Internationale Frauentag“ begangen: zunächst in vier europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie in den USA. Dieser erste offizielle Internationale Frauentag fand jedoch noch nicht wie heute am 8. März statt, sondern am 19. März 1911. 

Hauptforderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Millionen Frauen gingen an diesem ersten Internationalen Frauentag auf die Straße. Bereits ein Jahr später, 1912, nahmen Frauen in mehreren weiteren Ländern an den Demonstrationen zum Internationalen Frauentag teil.
 

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Blumen sprechen lassen: Eine Gelegenheit mehr, der Parterin Liebe und Achtung zu zeigen. Foto: shutterstock.com
 
 

Frauentag in Ost und West

Nach 1949 gibt es nicht nur zwei deutsche Staaten, auch den Frauentag begeht man auf unterschiedliche Weise. Der Kampftag verwandelte sich unter dem Motto „Gruß und Dank den Frauen“ ab den 1950er-Jahren zum staatlich verordneten Ehrentag, bei dem Frauen von Männern für ihre Unterstützung beim Aufbau des Sozialismus ausgezeichnet werden.

In der Bundesrepublik hingegen gewinnt der Frauentag erst Ende der 1960er-Jahre wieder an Bedeutung. Auf Protestmärschen fordern Frauen nicht nur ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit von den Männern. Sie wollen vor allem über ihren eigenen Körper selbst bestimmen und beispielsweise legal abtreiben dürfen. Ein Thema, das in Protesten gegen den Paragrafen 218 gipfelt und das die Gesellschaft bis in die 1980er-Jahre spaltet.

1975 machten die Vereinten Nationen den 8. März zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.

In Deutschland ist der Internationale Frauentag nur in einem einzigen Bundesland gesetzlicher Feiertag: in Berlin, seit 2019. Weltweit ist der Internationale Frauentag in insgesamt 26 Ländern gesetzlicher Feiertag. (www.dgb.de/cr)

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