Schulanfang muss nicht süß sein

Hurra, ich bin ein Schulkind!

Schulanfang muss nicht süß sein

Tradition ade Neue Ideen für die Zuckertüte sind gefragt.

Wenig zuckersüße Dinge: Als Geschenke eignen sich auch coole Brotdosen, Freundschaftsbücher oder Reflektoren für Jacke und den Schulranzen. Foto: Mascha Brichta/dpa-mag

23.07.2023

Nicht selten bekommt so mancher Erstklässler zur Einschulung eine ganze Batterie an großen und kleinen Schultüten. Da wollen nicht nur Eltern, doppelte Großeltern, Verwandte oder Nachbarn zeigen, dass sie den Tag würdigen und stopfen die Zuckertüten voll mit Süßigkeiten. Manchmal sind auch drei Zirkelkästen oder mehrere Füller drin.
Wer gerne kreativ ist, kann die Zeit vor der Einschulung dazu nutzen, die Schultüte nach den individuellen Vorlieben des Kindes selbst zu basteln. Und was eignet sich als Geschenke, die Eltern oder Verwandte in die Zuckertüte packen können?

Freundschaftsbücher, Brotdosen, Gutscheine für Zoo

„Als Geschenke eignen sich klassische Schulsachen wie spannende Bücher, Stifte oder Malkasten“, schlägt Kinder-Event-Planerin Irina Schulz vor. Die gelernte Erzieherin weiß, was noch beliebt ist: Freundschaftsbücher, Schlüsselanhänger, Lesezeichen, Reflektoren für Tornister und Jacke, coole Brotdosen und Trinkflaschen oder auch eine Armbanduhr.

„Ich persönlich finde auch die Zeit, die man einem Kind widmet, sehr schön“, gibt Irina Schulz zu: Indem man etwa einen Gutschein fürs Kino oder den Zoo verschenkt, den Tante oder Onkel oder die Großeltern dann gemeinsam mit dem Kind einlösen.
Und auch die jüngeren Geschwister oder Besucherkinder sollten an diesem Tag nicht vergessen werden: Für sie bieten sich kleinere Schultüten an, die man ebenfalls befüllt - etwa mit Seifenblasen, Haarspangen, Aufklebern oder Gummitwist.
dpa


Kurze Geschichte der Schule

Sowohl bei den alten Ägyptern als auch bei den Sumerern aus Mesopotamien gab es weit vor Christi Geburt Schulen. Deshalb kann nicht eindeutig gesagt werden, wer als erstes Bildungshäuser erfunden hat.
 Bekannt ist: Viele Jahrhunderte lang war Schulbildung ein Privileg der Reichen und Mächtigen, denn Wissen bedeutet Macht. Die Schulpflicht für alle gibt es in Deutschland erst seit dem 19. Jahrhundert. Von den ersten Schulen in Griechenland bis hin zum Schulsystem war es ein langer Weg und jedes Land entwickelte seine eigenen Methoden. Was und wie in der Schule gelernt werden soll, ist bis heute noch jedem Staat selbst überlassen und sorgt, gerade im internationalen Vergleich, häufig für Diskussionen.

Das antike Griechenland kannte private Schulen, die ausschließlich Bürgern männlichen Geschlechts vorbehalten waren. Die Jungen wurden in Gymnastik und Wettkampf, Tanz und Dichtkunst unterwiesen. Im harten Alltag staatlicher Erziehungshäuser wurden die Söhne der Adeligen auch früh für ein soldatisches Leben gedrillt. Die Mädchen wurden gemäß einer klassischen Rollenverteilung auf das Leben als Mutter und Hauswirtschafterin vorbereitet. Die Idee einer umfassenden Volksbildung konnte nur langsam Fuß fassen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte man in Erziehung und Pädagogik einen gewaltigen Schritt auf das Kind zu und arbeitete bis heute geltende Strukturen der Erziehung und Ausbildung aus.

Der Unterricht in verschiedenen Fächern (wie heute) für alle Kinder gibt es erst seit ungefähr 350 Jahren. Die Idee dazu stammt von dem europäischen Gelehrten Johann Amos Comenius. Im Jahr 1657 forderte er, „alle alles umfassend zu lehren“. Deswegen sagen manche, Comenius sei der Erfinder der Schule.
planet-wissen.de/pm