Der Verein Denkmale Glambeck begeht am Sonntag, dem 7. Juli, sein 25-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier in und um die kleine Fachwerkkirche im Dorf. Dort finden in familiärer Atmosphäre jährlich 12 klassische Konzerte namhafter Musiker und Musikerinnen statt. „Wie konntet ihr den denn engagieren?“, heißt es immer wieder erstaunt aus dem Publikum, so am vergangenen Samstag, als dort Vladimir Mogilevsky am Flügel Beethoven spielte. Der idyllische Konzertort ist beliebt unter Künstlern.„Wie schön, dass hochkarätige Musik in der Nähe gespielt wird“, so schwärmen Familie Seidowski und Karin Heuer im Interview. Der 1999 gegründete Verein Denkmale Glambeck machte es sich zur Aufgabe, die natürliche und bauliche Kulturlandschaft zu erhalten und zu beleben. So konnten unter anderem historische Bauwerke des Ortes wie der Taubenturm und das Gotteshaus vor ihrem Verfall gerettet werden. Heute widmet sich der Verein vor allem der Organisation von Kulturveranstaltungen: Er richtete ein Heimatmuseum ein, schuf mehrere Plätze für Radwanderer und realisierte die Konzertreihe „Glambecker Claviermusiken“. Aktuell wird an der Neuauflage der Orts-Chronik gearbeitet.
Am Anfang stand dafür ein Name: Heimtraud Eichhorn (1934 bis 2021). Sie war Ideengeberin für Vieles. In ihrem Nachruf, der am Eingang der Kirche hängt, heißt es u.a.: Mit ihrer ganz eigenen Energie holte sie die sich im Dornröschenschlaf befindliche Fachwerkkirche aus selbigen... Sie gründete den Verein, fand Mitstreiter und knüpfte vielfältigste Kontakte. Am 1. Januar 2000 wurde die kleine „Welsekirche“ vom damaligen Bischof Wolfgang Huber und dem Landesvater Manfred Stolpe geweiht. 2016stellte sich der Verein neu auf. Gudrun Seidowski ist gebürtige Glambeckerin, sie kehrte nach ihrem Berufsleben hierher zurück. Ihr Mann Rainer und Tochter Annett engagieren sich ebenfalls für den Verein. Neben vielen ungenannten, der Verein zählt rund 40 Mitglieder, sollen an dieser Stelle auch Ines Küter, Michael Mattke und Michael E. Luthardt erwähnt werden. Hella Folgmann organisiert mit viel Leidenschaft die Malerei oder Fotografie-Ausstellungen im Gotteshaus.
Ein besonderer Dank geht an Sabine Dunkel, die den Verein durch die Umbruchszeit führte. Die Musikerin Susanne Ehrhardt ist langjähriges Vereinsmitglied und diesem in besonderem Maße verbunden. Sie studierte Klarinette und Blockflöte an der HfM „H. Eisler“ Berlin und erwarb am Königlichen Konservatorium Den Haag das Diplom für historische Klarinette. Sie konzertierte in fast allen Ländern Europas, in den USA, Mittel- und Südamerika, Südostasien, Japan und Australien. Und seit vielen Jahren regelmäßig in Glambeck. Mit ihrer Unterstützung entwirft der Verein die anspruchsvollen Konzertreihen.
Die Besonderheit des Ortes für die Künstler wurde während der Coronazeit besonders deutlich, so Karin Heuer. Die Musiker solidarisierten sich mit dem kleinen feinen Konzertort in schöner Landschaft. Sie gaben mehrere Konzerte, wenn es die Abstandsregeln verlangten u.v.a. „Ein Dank geht auch an die Sponsoren, die uns die Treue halten“, so Rainer Seidowski. Regelmäßige Förderer des Vereins und seiner Programme sind die Gemeinde Friedrichswalde, der Landkreis, das Land Brandenburg und die Sparkasse Barnim. Ihnen allen wird in einem Konzert für geladene Gäste gedankt, Pfarrer Ralf Schwieger wird in diesem Zusammenhang die Andacht halten.
Hier Auszüge aus dem öffentlichen Programm für den 7. Juli: Es beginnt um 12 Uhr mit Cembalomusik, um 13 Uhr folgt Kammermusik. Die Vernissage mit Landschaftsbildern von Britta Bastian ist geplant. Um 14 Uhr erklingt Kaffeehausmusik. Der Kuchen wird selbst gebacken. Ab 15 Uhr wird Kinderzauberei geboten und Chöre singen. Eine Malstraße u.v.m. ist aufgebaut.