Dabei sieht Uwe Andreas durchaus die Veränderungen, die es in den vergangenen Regionen in seiner Heimat gegeben hat. Klar, es gibt Orte, in denen der Wandel auf den ersten Blick deutlich werde. Letschin zum Beispiel, oder die Kreisstadt Seelow. Aber in seinem 465-Einwohner-Ort Sachsendorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Doch auch solche kleinen Orte haben Entwicklungspotenzial. „Bei uns entstehen derzeit einige neue Eigenheime, es gibt praktisch kein leerstehendes Haus“, sagt der Ortsvorsteher. Zudem wendet er sich gegen den Irrglauben, Sachsendorf und etliche andere kleine Orte wären pleite. „Wir sind nicht pleite, alle Pflichtaufgaben werden erfüllt. Nur bleibt kein Geld für Mehraufgaben übrig. Das ist ein Unterschied“, erklärt er.
Uwe Andreas fordert, auch kleine Orte mit mehr Mitteln auszustatten. „Die Fördergelder fließen heute fast ausschließlich in die so genannten Mittelzentren. Das sind Jahr für Jahr die selben“, sagt der Sachsendorfer Ortsvorsteher. „Warum kann dieses Geld nicht besser verteilt werden. Dann könnten im gesamten Oderbruch blühende Dörfer entstehen, und nicht nicht nur an einigen Orten.“
Uwe Andreas sieht sich bei dieser Sicht nicht allein. Auch Lindendorfs Bürgermeister Helmut Franz - Sachsendorf ist ein Ortsteil von Lindendorf - kämpft für die Ausstattung der kleinen Orte mit mehr Mitteln. Ebenso sein Amt Seelow-Land mit Amtsdirektorin Roswitha Thiede an der Spitze, wie Uwe Andreas sagt. Sie alle kämpfen einen langen und oft mühseligen Kampf. „Aber ich werde nicht aufgeben“, meint der Ortsvorsteher von Sachsendorf. „Unser Oderbruch ist eine so schöne Kulturlandschaft. Es lohnt sich dafür zu streiten, dass sie überall erblüht.“ (brö)