„Tröster“ gut angenommen

Helfer in schweren Stunden - Rat und Hilfe im Trauerfall

„Tröster“ gut angenommen

Traditioneller Abschied: Eberswalder nutzen bewusst das Trauercafé der Bestattungshaus Deufrains GmbH.

Christian Haas im Trauercafé der Bestattungshaus Deufrains GmbH. Foto: saschu

13.11.2023

Die Tische sind schon gedeckt. Die große Kaffeemaschine läuft am Montagvormittag dieser Woche. Heute wird es im Trauercafé extra Eierlikör geben. Den mochte die Verstorbene. Auf die 1935 Geborene soll gemeinsam angestoßen werden. Nach der Trauerfeier auf dem Waldfriedhof treffen sich die Angehörigen und Freunde im ehemaligen Haus am Schützenplatz.

Die Bestattungshaus Deufrains GmbH hatte im Jahr 2017 diese Eberswalder Immobilie erworben und dann umgebaut. Die einstige Gaststube wird in ihrer veränderten Bestimmung seit letztem Jahr vielfältig genutzt: als Trauercafé und Treffpunkt für Hinterbliebene nach der Beerdigung. Als einen Ort, an dem sich trauernde Angehörige von ihrem Toten verabschieden können. „Man sagt Trauercafé oder Flannerts (Das Wort kommt vom Wort ‚flennen‘, was wiederum ‚weinen‘ bedeutet, d. R.) und Leidessen im Rhein-Ruhrgebiet, Tränenbrot oder Tröster im Erzgebirge“, so Christian Haas. Andere sprechen lockerer vom Leichenschmaus oder „Fell versaufen“.

Auch wenn sich die Bezeichnungen je nach Region unterscheiden mögen – gemeint ist nach einem uralten Brauch immer das Gleiche: „Nach der Beerdigung treffen sich die Familie und Freunde, um sich zu trösten, von dem Verstorbenen zu erzählen, miteinander traurig zu sein und sich dann dem Leben wieder zuzuwenden“. – Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. – Der 34-jährige Eberswalder Bestatter bereitet diese Veranstaltungen in der Regel vor. Zweimal die Woche übers Jahr gesehen, kommen Menschen in schwerer Stunde in die Lessingstraße 4. Im Herbst und Winter häufiger, das ist die Zeit des Abschiednehmens, da wird mehr gestorben.

„Ja, die Eberswalder pflegen diese Tradition“, so Christian Haas. Sie finden hier ungestörte Ruhe, haben Raum und Zeit für sich. Und oft erfahren die Jüngeren von den alten Freunden der Eltern zum Beispiel noch diese oder jene Anekdote. Fotoalben wandern von Hand zu Hand. Es wird gelacht. „Positive Erinnerungen helfen bei der Trauerarbeit“, so der Verbandsgeprüfte Bestatter.

Eine andere Form des Abschieds ist das Lebensfest, auch dieses kann hier begangen werden. Dann steht der Sarg oder die Urne im festlichen Saal gleich neben dem Café. Die Hinterbliebenen sitzen dort in Stille oder reden und tanzen im Nachbarraum, ganz wie es sich der Tote in seinem Vermächtnis gewünscht hat. Abschied wird immer individueller, dieser Ort gewährt einen guten Rahmen dafür, meint Christian Haas.

Das Trauercafé bietet Raum für 10 bis 35 Personen. Es gibt einfachen Kuchen, belegte Brötchen oder auf Wunsch eine Suppe. Die Beratung zu Bedürfnissen im Trauerfall erfolgt durch das Bestattungshaus Deufrains GmbH. Seit 1991 ist der Familienbetrieb in Eberswalde, im gesamten Barnim und darüber hinaus tätig. Sabine Schulz

Lesung zugunsten Hospizes

„Ruprechts großer Rutentest 5.0“ mit Aster und Caspar in Eberswalde, im Paul-Wunderlich-Haus.

Eberswalde. Machen Sie sich bereit für eine weitere verwegene Weihnachtsvermeidungslesung im Herzen Eberswaldes.

Im Rahmen derselben werden Neugierige nicht nur Gelegenheit zum Empfinden brachialer Besinnlichkeit bekommen sowie allerlei vergnüglich festliche Fisimatenten u.v.m.

Und das Ganze auch noch mit vorzüglicher musikalischer Begleitung. Aster und Caspar verweilen wieder in Eberswalde, um auf ihre ganz eigene Weise vorweihnachtliches Vergnügen zu bereiten! Gastgeber ist in vertrauter Manier die Bestattungshaus Deufrains GmbH. Veranstaltungsort ist das Foyer im Paul-Wunderlich-Haus, Am Markt 1, am kommenden Freitag, dem 17. November, um 19.30 Uhr.

Eintritt ist als wohlwollende Spende bei Austritt für die Hospizarbeit in der Stadt zu entrichten. saschu