Ein schwarzes Kostüm, ein schwarzer Anzug: Falsch macht man damit auf Beerdigungen zwar meist nichts. Extra anschaffen muss man sich schwarze Stücke für den traurigen Anlass aber nicht mehr unbedingt.
Mittlerweile sei es „üblich, auf Alltagskleidung in gedeckten Farben zurückzugreifen“, so Linda Kaiser, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen-Knigge-Gesellschaft. Kleidungsstücke in Grau, Dunkelblau und Braun sind neben schwarzen Stücken auch eine geeignete Wahl. „Wer allerdings keine dunkle Kleidung besitzt oder aufgrund der Witterung vielleicht auf einen roten Wintermantel zurückgreifen muss, kann diesen natürlich auch tragen“, so Kaiser.
Von extrem körperbetonter oder freizügiger Kleidung rät sie allerdings ab.
Die Sozialwissenschaftlerin und Trauerbegleiterin Marion Lücke-Schmidt vom Bundesverband Trauerbegleitung gibt zu bedenken, dass die angemessene Kleidung immer auch vom Verstorbenen und dem jeweiligen Umfeld abhängt.
Und dann ist natürlich auch die Frage: Gehe ich als Arbeitgeber auf eine Beerdigung? Da wird von mir vielleicht auch noch mal ein anderes Aussehen erwartet, als wenn ich als Freund gehe“, so Lücke-Schmidt. Im zweiten Fall kann womöglich auch mal der kürzere Rock in Ordnung sein, im ersten ist der dunkle Anzug vielleicht doch die beste Wahl. dpa
Novembertraditioneller Trauermonat
Drei Gedenktage
Mit drei offiziellen Trauertagen gedenken wir im November unserer Verstorbenen. Bei den Gedenktagen im November handelt es sich um Totengedenktage oder Trauertage, zu denen an bestimmte Gruppen von Verstorbenen beziehungsweise an Verstorbene allgemein gedacht wird. Sie werden in ganz Deutschland begangen, haben aber – je nach Religionszugehörigkeit – nur für bestimmte Teile der Bevölkerung eine Relevanz.
• 1. Allerseelen, als der erste Gedenktag im November, wird jährlich am 2. November begangen. An Allerseelen wird der verstorbenen Gläubigen der römisch-katholischen Kirche gedacht. Ablasszahlungen, Gebete und Friedhofsbesuche sollen den armen Seelen im Fegefeuer bei der Läuterung helfen. Das Totengedenken wird bereits seit Ende des 10. Jahrhunderts begangen.
• 2. Der Volkstrauertag findet nicht an einem festen Datum, sondern immer eine Woche vor Totensonntag statt. Der Volkstrauertag wurde als Ehrentag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik eingeführt. Seit den 1950er-Jahren wird der Tag in der Bundesrepublik und seit Anfang der 1990er-Jahre auch in den neuen Bundesländern wieder als Trauertag begangen.
• 3. Beim Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag, handelt es sich um den letzten Sonntag vor dem ersten Advent. Damit fällt der Volkstrauertag in der Regel auf einen Sonntag Mitte November. An diesem Tag gedenken evangelische Christen ihrer Verstorbenen; dieser Trauertag entspricht somit etwa dem Allerseelen der römisch-katholischen Kirche. Anders als der katholische Gedenktag wurde der Totensonntag jedoch erst 1816 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. unter dem Eindruck der napoleonischen Befreiungskriege und des Todes der 1810 verstorbenen Königin Luise eingeführt.
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