Bei niedrigen Temperaturen will der Körper möglichst wenig Wärme verlieren. Beim Frieren ziehen sich daher die Blutgefäße im Körper zusammen. Das hat laut der Deutschen Herzstiftung Folgen, die für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlich sein können. Der Blutdruck steigt, weil die verengten Gefäße zu mehr Widerstand führen, wenn das Herz das Blut durch den Körper pumpt. Der Herzmuskel muss also stärker arbeiten. Wer nun noch körperliche Anstrengung drauflegt, riskiert eine Überlastung des Herzmuskels.
Die Herz-Experten raten daher, bei folgenden Erkrankungen an kalten Tagen besonders aufzupassen: mit einer koronaren Herzkrankheit, nach einem Herzinfarkt, mit einer Angina Pectoris, mit Bluthochdruck, Herzschwäche, Vorhofflimmern oder tiefen Beinvenen-Thrombosen.
Für Betroffene sind drei Dinge wichtig:
1. Den Körper nicht zu stark fordern
Sanfte Bewegungseinheiten wie Spazieren und Walken sind auch an kalten Tagen möglich. Doch alles, was das Herz zu stark belasten könnte, lässt man besser sein, so etwa das Schneeschippen. Denn bei vielen Herzpatienten ist nach zehn Minuten Schneeschippen die maximale Herzfrequenz erreicht. Und schon wer nur für zwei Minuten die Schneeschaufel schwingt, kann das Herz stark belasten. Wer diese Aufgabe nicht abgeben kann, sollte zumindest einen Schal vor den Mund legen, sodass weniger Kälte in die Atemwege gelangt.
2. Medikamente anpassen
Da die Kälte den Blutdruck steigen lässt, kann es sinnvoll sein, die Dosis der Blutdruckmedikamente anzupassen. Auf eigene Faust sollte man das aber nicht angehen, wie die Herzstiftung warnt. Die Rücksprache mit Arzt oder Ärztin ist immer ein Muss.
3. Signale des Körpers ernstnehmen
Sie gehen bei eisigen Temperaturen vor die Tür und spüren auf einmal Herzschmerzen? Wer Atemnot und/oder ein Drücken oder Brennen im Brustkorb erlebt, sollte das dringend ärztlich untersuchen lassen.
Diese Warnzeichen sollten laut der Herzstiftung übrigens auch alle ernstnehmen, die keine Vorerkrankung des Herz-Kreislauf-Systems haben. dpa-mag