Allen Tieren soll es besser gehen

Welttierschutztag

Allen Tieren soll es besser gehen

Forderung an neue Bundesregierung: Tierschutz braucht endlich einen höheren politischen Stellenwert

Gute Haltungsbedingungen in der Landwirtschaft: Beim Fleischkauf achten Kunden zusehends darauf, wie die Tiere gelebt haben.

10.10.2021

Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober ruft der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit seinen über 740 Mitgliedsvereinen das Leitmotto „Jetzt mehr Tierschutz!“ aus. Der Verband betont, dass dem Tierschutz endlich ein höherer politischer Stellenwert eingeräumt werden muss. Von der neuen Bundesregierung müssen unter anderem neue Impulse für bessere Bedingungen für Tiere in der Landwirtschaft, für die Förderung tierversuchsfreier Forschungsmethoden, einen besseren Heimtier- und Wildtierschutz und die Stärkung des Ehrenamts ausgehen.

„Jedes Tierleben ist wertvoll und laut unserem Grundgesetz besonders zu schützen. Der Tierschutz ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dennoch bewegt sich noch zu wenig. Die kommende Regierungskoalition und das Parlament müssen den Tierschutz in Zukunft stärker berücksichtigen. Wir lassen sie dabei nicht aus der Verantwortung“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

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Die große Nachfrage nach einem Haustier begünstigt momentan illegalen Welpenhandel, den es konsequent zu bekämpfen gilt. Fotos: moz/archiv/dpa/tierschutzbund

Bisher verwaltet die Bundesregierung den kompletten Bereich Tierschutz nur durch eine Abteilung im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL). Dies wird aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes der Bedeutung des Staatsziels nicht gerecht. Um den Tierschutz ressortübergreifend zu koordinieren, fordert der Verband eine Stabsstelle für Tierschutz im Bundeskanzlerarmt und die Stelle eines Bundestierschutzbeauftragten. Der Dachverband von über 740 Tierschutzvereinen und rund 550 Tierheimen fordert zudem, Tierheime finanziell besser zu unterstützen und das ehrenamtliche Engagement im Tierschutz zu stärken. Tiere in der Landwirtschaft müssen ebenso wie Wildtiere besser geschützt und Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt werden. Den illegalen Welpenhandel muss die Politik massiver bekämpfen und eine Heimtierschutzverordnung einführen, die unter anderem Zucht und Handel mit den Tieren verbindlich regelt. (Quelle: Tierschutzbund)
  

Über den Tag

Schützenswertes Leben

Der Welttierschutztag geht zurück auf den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heilig gesprochen wurde. Jährlich nutzen Tierschützer den Tag, um auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, welches durch den Menschen verursacht wird. Es war der Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann, der 1924 vor Berliner Tierschützern für die Einführung des Welttierschutztages plädierte. Die erste Veranstaltung fand bereits am 4. Oktober 1925 im Berliner Sportpalast statt. Sein Antrag wurde jedoch trotz großer Zustimmung erst am 8. Mai 1931 auf dem Internationalen Tierschutzkongress in Florenz angenommen. Seither wird der Welttierschutztag international begangen und trägt erheblich zur Verbreitung des Tierschutzgedankens bei. Der Welttierschutztag wird von Tierschützern für Informationsveranstaltungen beispielsweise in Tierheimen bzw. auf öffentlichen Plätzen genutzt. (tierschutzbund)

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