Im sogenannten Altweibersommer mit warmen Tagen und kühlen Nächten sieht man an vielen Stellen draußen die Netze der Gartenkreuzspinne. Mit bis zu einem halben Meter Durchmesser faszinieren sie aber nicht nur – viele Menschen empfinden Ekel oder sogar Angst angesichts von Spinnen. Doch wie die meisten sind auch Gartenkreuzspinnen harmlos und außerdem nützliche Helfer im Garten: „Gartenkreuzspinnen sorgen für eine natürliche Reduktion von Insektenbeständen wie etwa von Stechmücken“, sagt Judy Kolster, Natur- und Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung
Nicht erlaubt: Netz zerstören
Nicht nur deshalb sollte man ihre Netze in Ruhe lassen: Die Deutsche Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass es laut Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes grundsätzlich verboten ist, Lebensstätten wildlebender Tiere ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören. Und auch wer Sorge hat, dass die achtbeinigen Webkünstler ins Haus kommen, kann beruhigt sein: „Während einige Spinnen gern in feuchtwarmen Hauskellern Unterschlupf suchen, bleiben Gartenkreuzspinnen an ihrem angestammten Platz im Grünen“, so Judy Kolster. „Gartenkreuzspinnen sind äußerst standorttreu und verirren sich nur äußerst selten ins Haus oder in die Wohnung.“
Raus aus dem Haus
Stattdessen suchten sie zum Winter hin ein Versteck unter Baumrinden, zwischen den dichten Nadeln von Nadelbäumen oder unter der Erde. In Deutschland leben rund 1000 Spinnenarten.
In der Regel suchen sie im Herbst nach einem geeigneten Winterquartier. Manche Arten wie die Hauswinkelspinne oder die Zitterspinne kommen dann auch gern in die Häuser, so der NABU. Auch dort fangen sie lästige Stechmücken und Stubenfliegen. Wer sie aber loswerden möchte, sollte die Spinnen nicht mit Schuhen, Staubsaugern oder Zeitungen töten, sondern sie auf einem Blatt Papier oder in einem Glas nach draußen bringen. In der Natur fühlen sie sich wohl. dpa