Neuzelle. Grau war gestern - jetzt wollen wir es endlich bunt. Auch kalendarisch hat nun der Frühling Einzug gehalten. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Freude ins Leben bringen. Dinge, die zunächst unscheinbar oder unspektakulär wirken - wie Hühnereier. Doch genau die sind es, die spätestens Ostern für jede Menge Genuss und Spaß sorgen, und zwar nicht nur beim Verspeisen. Denn das Gestalten eines Eis mit Farbe oder Servietten ist für manch einen Meditation und Unterhaltung zugleich. Und selbst den späteren Betrachtern bereiten die kleinen Kunstwerke jede Menge Freude.
Alljährlich laden die Familien Keller aus Neuzelle und Krüger aus Ziltendorf zur Ostereierausstellung ins Strohhaus Neuzelle ein. Schon lange vor der Eröffnung waren Ingrid und Edwin Keller dabei, Eier auszuwählen und Vitrinen zu dekorieren. Dazu gehören auch besondere Exponate: ,,Da sind in diesem Jahr die Schülerarbeiten ein ganz besonderer Anziehungspunkt, die so liebe- und fantasievoll gestaltet worden sind", schwärmt Ingrid Keller. Edwin Keller ergänzt: ,,Das sind wunderschöne Arbeiten mit einfachen Techniken und wer es selbst probieren möchte, kann sich das hier erklären lassen oder auch schon mal zu Hause ausprobieren.
Also Eier ganz einfach ausblasen und von sämtlichen Rückständen befreien und mit Pinsel und Farbe der Kreativität freien Lauf lassen. Mann kann Liebesgrüße, kleine Gedichte draufschreiben oder auch Tiere und Natur malen, nur so als Beispiele, die es auch hier zu sehen gibt."
Gerade bei den Tiermotiven gibt es in diesem Jahr Besonderheiten. Sogenannte Themenketten sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Spaß zum Rätseln, was da wohl nicht so reinpasst. Sozusagen Interaktion mit den Ostereiern. In den Augen der Familie Keller auch hervorragend geeignet für Sozialpädagogen, Erzieherinnen und Lehrer - sozusagen als Anregung für eigene Aktivitäten mit den Kindern. Wer an den folgenden Wochenenden bis Ostern Lust verspürt, sich Anregungen, Tipps und Ideen für Techniken zum Gestalten von Eiern zu holen, der kann den Meistern im Strohhaus über die Schulter schauen.
Sabine Reichardt vom Verein Strohhaus Neuzelle möchte sich einen Frühling ohne die Ostereierausstellung im Strohhaus gar nicht vorstellen. Für sie gehören die kunstvoll verzierten Eier zu dieser Jahreszeit einfach in das Museum. ,,Das ist auch Volkskunst", sagt sie vor allem mit Blick auf die Sorbischen Ostereier, die in der Region eine lange Tradition haben. „Das passt einfach zum Strohhaus", betont sie und staunt jedes Mal über die Themen, die sich auf den ausgestellten Eiern wiederfinden: Da ist von Tieren, über Religion bis hin zu Weltpolitik alles dabei. Wer sich alles in Vitrinen ansehen möchte, und zwar genau, der sollte etwas Zeit mitbringen. Für sie selbst seien die ausgestanzten Kunstwerke die faszinierendsten, sagt sie.
Doch nicht nur rund um Ostern lohnt ein Besuch des Strohhauses in Neuzelle, im Slawengrund 11. Über das ganze Jahr verteilt laden kleine Märkte, Vorträge, Lesungen und Führungen ein. Nächster Höhepunkt ist der Frühlingsmarkt 1. am April, bei dem sich Handwerker und Händler ein Stelldichein geben. Von 11 bis 17 Uhr können große und kleine Besucher gern vorbeischauen. jn/jh/ms
Was ist los im Strohhaus Neuzelle / Museumshof ländlicher Alltagskultur?
10.3. BIS 7.5.2023

23.INTERNATIONALE OSTEREIERAUSSTELLUNG
Mi-So 11-16 Uhr Sammlung Familie Ingrid und Edwin Keller aus Neuzelle mit ca. 600 Ostereier aus 30 Ländern und Familie Monika und Klaus Krüger aus Ziltendorf sowie Oderwendische Tracht in Wort und Bild
An allen folgenden Wochenenden bis Ostern und alle Osterfeiertagen:
Vorführungen von Verzieren der Ostereier, Edwin Keller, Monika und Klaus Krüger werden die Wachstechnik vorführen. Ingrid Keller wird die Serviettentechnik zeigen. Gespräche zu weiteren Techniken, Antworten auf Rätsel und Tipps und Tricks für Interessierte im Strohhaus Neuzelle
PALMSONNABEND, 1. APRIL
Frühlingsmarkt
mit Handwerkern und Händler 11 - 17 Uhr, Vorführung verschiedener Gestaltungstechniken an Ostereiern mit Familie Keller und Familie Krüger
MONTAG, DEN 17. APRIL
Lichtbildervortrag,
19 Uhr: Vor 175 Jahren, am 5. April 1848, ist Ludwig Leichhardt mit seinen sieben Wegbegleitern, beim Versuch den australischen Kontinent zu durchqueren, im Innern Australiens verschollen. Der Referent Bernd Marx aus Boblitz im Spreewald schildert in seinem Lichtbildervortrag die letzten Wochen der Expedition. Eintritt frei, um eine Spende für die Erhaltung des Strohhauses wird gebeten.
MONTAG, DEN 15. MAI
Lesung
19 Uhr, „Nazizeit und Nachkriegszeit", Lesung aus dem neuen Buch von Dr. Hans Dieter Waltz aus Wiesenau (Lehrer im Ruhestand), Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.
SONNTAG, 10. SEPTEMBER
Tag des offenen Denkmals
11-16 Uhr: Führungen durch das ehemalige Tuchmacherhaus (erbaut 1780) mit Blick in die Schwarze Küche, Kaffeetafel in der Weinlaube oder in der guten Stube, Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.
MONTAG, 18. SEPTEMBER
Vortrag
19 Uhr: „Minderheiten in Deutschland", Vortrag mit Lichtbildern von Karl Fisher aus Cottbus (Oberschulrat im Ruhestand), Eintritt frei, um eine Spende fürs Strohhaus wird gebeten.
SONNTAG, 1. OKTOBER
HERBSTMARKT
mit Handwerkern und Händlern, 11-17 Uhr: Führungen durch das ehemalige Tuchmacherhaus (erbaut 1780) mit Blick in die Schwarze Küche, Kaffeetafel in der Weinlaube oder in der guten Stube
MONTAG, 16. OKTOBER
Vortrag
19 Uhr: ,,Die Mühlen im Schlaubetal", Vortrag mit Lichtbildern von Michael Köckritz aus Groß Lindow (Revierförster im Ruhestand), Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten
MONTAG, 13. NOVEMBER
Vortrag
19 Uhr: ,,Geschichten von der Feuerwehr", Vortrag mit Lichtbildern von Florian Wilke aus Fürstenwalde (Archäologe), Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten
SONNTAG, 3. DEZEMBER
Gemütlicher Adventsnachmittag
11-16 Uhr: Treff zum 1. Advent mit hausgemachten Kuchen, selbstgebackenen Plätzchen, Kaffee, Tee und Glühwein, Hausmusik zum Advent ab 14 Uhr; Märchenstunde ab 15 Uhr
Strohhaus Neuzelle, Museumshof ländlicher Alltagskultur, Slawengrund 11, geöffnet Mi-So 11-16 Uhr, sowie an allen Feiertagen / Eintritt: Erwachsene 3 Euro, Kinder 0,50 Euro