Den Winter vertreiben

Frühjahrsputz

Den Winter vertreiben

Alle Jahre wieder: Der Frühjahrsputz ist ein sehr alter Brauch, den es schon bei den alten Römern gab: Alles kommt raus an die Luft und wird gereinigt.

Von Möbeln bis Wäsche auf den Bauernhöfen: Textilien wurden aus den Truhen genommen, einmal gewaschen und an der Luft getrocknet. Foto: evamaria/adobe stock.com

10.03.2024

Wenn die Frühlingssonne an Kraft gewinnt, die Nächte kürzer, die Tage länger werden, ist auch heute noch Frühjahrsputz angesagt. Schränke werden gewischt, die im Sonnenlicht tanzenden Staubwolken hinausgewedelt, Böden gewienert, Fenster geputzt und Federbetten gereinigt. Eine gelebte Tradition, die es schon zu Zeiten der alten Römer gab. „Februare“ heißt reinigen, und so war denn auch der Februar im Römischen Reich offiziell der Monat, in dem der Winter mit einem Säuberungsritual aus dem Haus gejagt wurde. In nördlicheren Gegenden fand und findet der alljährlich wiederkehrende Hausputz aufgrund der längeren Winter erst im März oder April statt, in manchen Regionen sogar erst ab den Monaten ohne R -  also ab Mai. Und im Hochgebirge, wo noch bis in den Frühsommer Schnee fallen kann, wartete man oft bis in den Juni.
Denn über den Winter hatte sich eine Menge Schmutz angesammelt. Wo täglich der Ofen befeuert, das Essen auf der offenen Herdstelle gekocht und aufgrund der Kälte kaum gelüftet wurde, lagen Ruß und Staub millimeterdick auf Wänden, Böden und Möbeln. So wurden zunächst einmal die Möbelstücke ins Freie gebracht, weshalb auch die Männer kräftig mit anpacken mussten.

Alte Möbel aus dem Haus - Platz zum Putzen

Viel gab es da nicht zu schleppen, zumindest bei den kleinen Höfen: Tisch, Stühle, Bänke aus Küche und Stube, den einzigen Räumen, die beheizt wurden. Vielleicht eine Truhe für die wichtigsten Habseligkeiten, vielleicht ein Schrank für das bessere Geschirr. Aus den Kammern die Deckbetten, die nach einem Vierteljahr Winter erstmalig wieder gewaschen, im Freien getrocknet und aufgeschüttelt wurden. Der ganze Hausstand befand sich auf dem Hof, sodass im Innern des Hauses richtig geputzt werden konnte. Zuerst wurden Wände und Dielen mit dem Reisigbesen abgefegt.
Soda, das in seiner Rohstoffform bereits die alten Ägypter aus Salzseen gewannen und einsetzten, wurde im Jahr 1861 erstmalig industriell hergestellt und war seither ein beliebtes, vor allem auch erschwingliches Putzmittel. Die Hausfrauen reinigten beim Frühjahrsputz damit nicht nur die Stuben und Möbel, sondern auch Bratpfannen, Töpfe, Essgeschirr und gusseiserne Gegenstände. Soda erfreut sich heute wieder großer Beliebtheit, da es keine chemischen Reizstoffe enthält. Auch Schlämmkreide, gemischt mit Wasser, Essig oder Zitrone, verwendete man gern beim alljährlichen Hausputz, vor allem für Gegenstände aus weißem Emaille, denn die Kreide war ein natürliches Bleichmittel.

Kehren, scheuern, malern

Oft wurden sogar die rußigen Wände neu verkalkt oder mit Leimfarbe bestrichen. Und auch die Holzbalken, Decken und Holzdielen wurden, wenn sie schadhaft waren, während des Frühjahrsputzes ausgebessert, angemalt und versiegelt. Für den Anstrich benutzte man in bäuerlichen Gegenden das aus der Schlachtung gewonnene Ochsenblut, versetzt mit Sumpfkalk und Leinöl, weshalb die Dielen oft eine schöne rote Farbe hatten. Diese Arbeiten wurden in der Regel von den Männern erledigt, die beim alljährlichen Hausputz genauso mitwirkten wie die Kinder und das Gesinde. Überhaupt war der Frühjahrsputz noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ein Ereignis, das das ganze Dorf betraf. Noch bis in die Fünfziger trafen die Hausfrauen jedes Frühjahr beim „Mobilen Reinigungsdienst“ zusammen, wo man die Federbetten säubern lassen konnte. Weitere Infos unter www.freilandmuseum.de


Fenster putzen leicht gemacht

Über die Zeit sammeln sich Pollen, Staub und andere Schmutzpartikel am Fensterglas, wodurch unschöne Flecken entstehen können. Besonders bei Sonneneinstrahlung fallen solche Verschmutzungen auf. Damit die Fenster richtig zur Geltung kommen, ist regelmäßiges Putzen daher unumgänglich.
Wer keine professionellen Putzmittel zu Hause hat, kann verschiedene Hausmittel zur Fensterreinigung verwenden. Das Ergebnis muss dabei keineswegs schlechter sein, als beim Einsatz gekaufter Reinigungsmittel. 

Spülmittel: Es kann jeglichen Schmutz auf den Fenstern beseitigen, indem man einen Schuss Spülmittel mit ca. fünf Liter lauwarmem Wasser mischt. Dabei nicht zu viel Spülmittel hinzuzugeben, denn sonst können Schlieren und Streifen am Glas entstehen.
Essig: Im Bad kommt es häufig zu Kalkflecken auf den Scheiben. Um diese zu entfernen, eignet sich Essig am besten. Ein Schuss Essig in einen Eimer Wasser geben - das entfernt nicht nur Kalkflecken, sondern zudem unschöne Schlieren.
Spiritus: Ein nützliches Hausmittel zum Fenster putzen ist Spiritus, das wirkungsvoll gegen Fette ist. Spiritus verfügt über eine hohe Reinigungsleistung, da der Alkohol zu einer schnellen Verdunstung von Wasser beiträgt und somit Kalkablagerungen verhindert.
pm/cr