Zart statt rau

CHRISTIN KLOSE/DPA

04.03.2024

Die Haut ist im Winter trocken, juckt und schuppt. Denn durch die Kälte produzieren die Talgdrüsen weniger Fette, was die Haut trocken und empfindlich macht. Darauf weist die Deutsche Haut- und Allergiehilfe hin. Abhilfe schafft regelmäßiges Cremen mit Pflegeprodukten, die Fett und Feuchtigkeit spenden. dpa-mag

Nasenspray nicht auf Dauer

Die Erkältung hat sich längst verkrümelt, der Griff zum Nasenspray gehört aber weiter zur täglichen Routine. Das passiert schneller, als so manch einer denkt. Denn die Schleimhäute in unserer Nase gewöhnen sich mit der Zeit an abschwellende Nasensprays. Der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg erzählt im Interview, warum das ein Problem ist und mit welchem Trick man die Entwöhnung anpacken kann. 

Frage: Wann spricht man von einer Nasenspray-Abhängigkeit - und was passiert da genau?

Bernhard Junge-Hülsing: Wenn man dauerhaft über eine längere Zeit - zehn oder vierzehn Tage etwa - täglich abschwellende Nasensprays nimmt, dann ist man ziemlich sicher abhängig. Allerdings ist das nicht wirklich eine psychische Abhängigkeit oder Sucht, sondern eher Gewöhnung. Manchmal empfinden die Leute es als angenehm, dass sie dank Nasenspray so supergut durch die Nase Luft bekommen. Obwohl das gar nicht notwendig ist. Denn für die Lungenentfaltung etwa ist so ein kleiner Widerstand beim Atmen hilfreich. Abschwellende Nasensprays wirken dadurch, dass der Wirkstoff Xylometazolin in der Nasenschleimhaut an den Rezeptoren andockt. Die Schleimhäute ziehen sich dann zusammen. Man bekommt besser Luft. Wenn man das dauerhaft macht, wird die Nasenschleimhaut allerdings nicht mehr so gut durchblutet und befeuchtet. Dann wird sie dünn wie Pergamentpapier. Und dann kann die Nase ihren Job nicht mehr gut machen - das Befeuchten, Erwärmen und Reinigen der Atemluft. 

Frage: Wie kommt man von einer Nasenspray-Gewöhnung weg?

Junge-Hülsing: Man kann versuchen, auf ein Nasenspray mit geringerer Wirkstoff-Konzentration umzusteigen - also erst von Erwachsenen- auf Kinder-Nasenspray und dann auf Baby-Nasentropfen. Ein einfacher Trick, der aber gut funktioniert: Man markiert - etwa bei Baby-Nasentropfen - den vollen und den halben Füllstand der Flasche. Ist das Fläschchen halb leer, füllt man es mit Wasser wieder auf. Und dann wieder. 

Frage: Und wenn das nicht funktioniert?

Junge-Hülsing: Dann kann es sein, dass es andere Gründe gibt, zum Beispiel eine Allergie. Oder die Nasenscheidewand ist verbogen und man bekommt nur mit Nasenspray genügend Luft. Es können auch Polypen in der Nase ursächlich sein. Wenn es mit der Entwöhnung also nicht klappt, sollte man einen HNO-Arzt konsultieren. dpa

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