Fischerjakobi in Plaue

Herzlich willkommen zum Fischerjakobi!

Plaues Ortsvorsteher Udo Geiseler freut sich auf den bevorstehenden Fischerjakobi und viele Gäste. Foto: Fischerjakobi e.V./J. Steiner

19.07.2025

Liebe Plauerinnen und Plauer, liebe Urlauber und liebe Gäste!

Plaue feiert wieder Fischerjakobi. Wir Fischerfamilien und die Einwohner unserer kleinen Stadt tun dies seit vielen hundert Jahren. Schon im Mittelalter fuhren die Mönche des Klosters Lehnin, dem die Plauer Gewässer damals gehörten, Ende Juli auf das Wasser, um den älteren Jakobus, den Schutzheiligen der Plauer Fischer, zu ehren und die Fischgründe zu segnen. Diese Tradition überdauerte die Reformation und die Jahrhunderte und hat sich bis heute erhalten.

An jedem letzten Julisonntag treffen sich die Fischerfamilien zum Festgottesdienst in der Plauer Kirche. Danach geht es im bunten Zug der Fischerkähne zur Prozession auf die Havel. Seien Sie dabei, wenn unser Pfarrer vor dem Bornufer unseren Berufsstand segnet und mit allen Gästen um guten Fang und Sicherheit auf den Wassern bittet.

Der Plauer Fischerjakobi ist aber auch ein Volksfest, er hat sich zu einem Familienfest entwickelt! Auch in diesem Jahr ist es gelungen, ein buntes Festprogramm zu organisieren, von dem wir uns wünschen, dass es vielen gefällt. Wir laden Sie ein zu Freude, Musik und Tanz an der Havel. Seien Sie unsere Gäste und probieren Sie unsere Fischspezialitäten.

Herzlich Willkommen zum Plauer Fischerjakobi 2025!
Lutz Schröder
Vorsitzender
Fischerjakobi e.V.

„Zurück zu den Wurzeln“, hieß es vor einigen Jahren, als mit der Gründung des Fischerjakobi e.V. die Plauer Fischerfamilien die Veranstaltung unseres Plauer Fischerjakobi selbst in die Hand nahmen.

„Zurück zu den Wurzeln“ bedeutete, dass das Festkonzept reformiert und stärker auf seinen historisch-traditionellen Teil ausgerichtet wurde. Die Verbindung von Plauer Stadt- und Fischereigeschichte sollte wieder sichtbarer werden.

Heute kann man sagen: Dieses Konzept funktioniert. Das Fest ist kleiner, aber bürgernäher geworden. Es ist gelungen, die Plauer Stadtgesellschaft einzubeziehen. Ich finde, das ist eine wunderbare Entwicklung. Auch dieses Jahr werden wir Plauer Vereine bei der Eröffnung des Fischerjakobi, beim Festumzug, bei der Ruderregatta oder auch beim Festgottesdienst in der Plauer Kirche bzw. beim Aufzug auf dem Wasser sehen. Man kann dem Fischerjakobi e.V. nur gratulieren, dass dieses Konzept aufgeht. Herzlichen Dank für dieses Engagement. Und ich danke allen, die zum Gelingen unseres Festes beitragen, inklusive dem Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg sowie der Stadt Brandenburg an der Havel, die den Plauer Fischerjakobi 2025 wieder fördern.

Es ist Sommer! Genießen wir ihn gemeinsam hier in Plaue. An der Havel.

Udo Geiseler
Ortsvorsteher
Plaue an der Havel


Ein Fest mit einer langen Tradition

Die Fischerei hat in Plaue eine lange Tradition. Deshalb ließ man zur 800-Jahr-Feier des Städtchens 1997 ein seit den 1940-er Jahren nicht mehr begangenes Fest auflebenden – den Plauer Fischerjakobi.

Es trägt den Namen des älteren Jakobus, einem der Jünger Jesu, der später zum Schutzheiligen der Fischer erkoren wurde. Die Kirche hat ihm den 25. Juli zum Feiertag geweiht. Immer an diesem Tag oder am Sonntag darauf feiern die Fischer ihrem Heiligen zu Ehren ein Fest. Die Behauptung, dass die Jakobifeier auf die Mönche des Klosters Lehnin zurückgeht, die bis 1542 im Besitz ausgedehnter Fischereirechte auf den Plauer Seen waren, lässt sich allerdings nicht belegen. Zu ihrer Zeit soll das Fest in Form einer Prozession begangen worden sein, während der der Abt auf den See hinausfuhr und das Wasser segnete.

Der Ablauf der Feier blieb bis in die neuere Zeit nahezu unverändert. 1911 wurde mit dem Jakobifest auch das 175-jährige Bestehen der Plauer Fischerinnung begangen.

Damals marschierten die Fischerfamilien und ihre Gäste in einem bunten Zug vom Lokal „Schwarzer Adler“ zur „Fischerhavel“, dem Bootshafen und Netztrockenplatz in der Kietzstraße.

Hier hielten der Bürgermeister, der Innungsmeister und der Pfarrer die Ansprachen, in denen die Fischer als der Berufsstand gewürdigt wurden, dessen Geschichte am längsten mit der Geschichte der Stadt verbunden war. Danach weihte man die neue Innungsfahne. Schließlich bestiegen die Anwesenden die mit bunten Bändern und dem Laub der auf dem Netztrockenplatz stehenden Eichen geschmückten Boote. Das Eichenlaub symbolisierte die Beständigkeit des alten Berufsstandes, wie der Chronist betonte. Im Korso begab man sich auf eine kleine Fahrt über den Plauer See, während der der Pfarrer das Wasser segnete. Nicht selten hielten die Boote vor dem Schloss. War der Stadtherr anwesend, demonstrierte er seine Verbundenheit mit den Fischern durch eine Ansprache und die Einladung aller Gäste zu einem Trunk. Der Tag endete immer mit einem Festessen und Tanz im bekannten Lokal „Schwarzer Adler“.

Unternehmen aus der Region

Seit 1997 ist der Plauer Fischerjakobi am letzten Juliwochenende wieder ein fester Termin im märkischen Festkalender. Traditionell erwartet die Besucher ein Programm, in dessen Zentrum die Plauer Fischer stehen. Auf dem Festgelände und am Bornufer, der Anlegestelle unter der alten Brücke, in der Kirche und auf dem Wasser können viele kulturelle Darbietungen, Musik und Tanz, Jahrmarkt und weitere Überraschungen bestaunt werden. Kulinarisches aller Art wird angeboten. Und am Sonntag kann man die Jakobifeier miterleben wie sie seit vielen hundert Jahren begangen wird: mit dem Bootskorso, dem Einzug der Fischer, mit Ansprachen, Segnungen und dem unentbehrlichen Trunk.

Quelle: www.plauehavel.de/sehenswertes/plauer-fischerjakobi/