Am Premnitzer Ufer der Havel

Uferfest Premnitz

Am Premnitzer Ufer der Havel

Auf der einen Flussseite urbanes Leben, auf der anderen Seite Natur pur

Blick von oben auf Havel und Alte Hauptstraße, wo nun wieder Uferfest gefeiert wird. Foto: René Wernitz

24.08.2021

Premnitz. Geschichtlich gesehen, ist Premnitz zuallererst ein Ort an der Havel. Seit 1336 ist seine Existenz schriftlich belegt. Damals handelte es sich noch um ein Fischerdorf. Infrastrukturelle Bedeutung erlangte es im Mittelalter wohl durch die Nähe zur Burg in Milow. Beide Orte waren durch den Fluss getrennt, eine Brücke gab es im 14. Jahrhundert noch nicht.

Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert hatte der mächtige Erzbischof jenseits der Havel, im Magdeburgischen, das Sagen. Im 17. Jahrhundert wurde das Herzogtum Magdeburg Teil des Kurfürstentums Brandenburg-Preußen. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein bestand Fährbetrieb zwischen Milow und Premnitz. Der erstmalige Brückenschlag erfolgte unmittelbar bei Kriegsende (1945) durch sowjetische Pontons. Auf Befehl der Siegermacht wurde 1948/49 eine Holzbrücke errichtet. Eine massive Verbindung gibt es seit 1960.

Indessen war Premnitz längst nach Nord und Süd hin bestens mit der Region verbunden. Seit 1886 konnte jene Chaussee gen Rathenow befahren werden, die später zur B102 ausgebaut wurde. In die Gegenrichtung erfolgte der Straßenbau gen Pritzerbe zehn Jahre später. Seit 1897 ist Brandenburg/Havel zu erreichen.

1907 ging die Städtebahn in Betrieb. Premnitz hat heute zwei Bahnstationen. Vor den infrastrukturellen Umwälzungen war das blaue Band der Havel das verbindende Element in der Region. 2015 lebte das als Leitmotiv zur Bundesgartenschau Havelregion wieder auf. Seit 2016 werden an der Havel außerdem die jährlichen Uferfeste gefeiert. Das nächste Mal findet es vom 27. bis 29. August 2021 statt.

Unabhängig davon wie stark heute Verkehrs- und Pendlerströme durch Premnitz sind, ist eines weiter gegenwärtig: Wer wie die Sechs-Meter-Galiarde am Havelufer steht, blickt ausschließlich in die Natur und fühlt sich zurückversetzt in Zeiten ohne Autos und Bahn. Der Beruf des Fischers ist zwar ausgestorben in der Stadt, doch erinnert eine Plastik am Havelufer an die Ursprünge. (rez)

Energiegeladen auf dem Uferfest

Uwe-Kanty-Gedenklauf mit Distanzen zwischen 600 und 8.500 Metern

Premnitz. Seit 1962 ist Premnitz eine Stadt. 2002 kam das benachbarte Dorf Mögelin als Ortsteil hinzu, 2003 folgte Döberitz. Gegenwärtig leben rund 8.500 Menschen in Premnitz, der „Stadt voller Energie“.

Energie steht hier auch für gewissen Bewegungsdrang. Premnitz ist insgesamt sehr sportlich. Allein der Turn- und Sportverein (TSV) Chemie hat aktuell zirka 700 Mitglieder in 15 Sektionen. Trotz der Nähe zur Havel gibt es aber keinen TSV-Wassersport. Indessen sind auch die Leichtathleten stark vertreten im Verein. Seine diesbezüglichen Spuren hat Uwe Kanty (1943- 2018) hinterlassen. Den Mann des Sports ehrt der TSV Chemie nun mit dem vierten Uwe-Kanty-Gedenklauf - eingebettet in das Sonntagsgeschehen des Uferfestes 2021.

In Bewegung kommen, kann hier praktisch jeder, der sich dazu in der Lage sieht. Es wird kein Startgeld erhoben. Meldeschluss ist am 27. August um 23.59 Uhr. Nachmeldungen sind aber bis 30 Minuten vor den jeweiligen Starts möglich. Es geht über Streckenlängen von 600 bis 8.500 Meter. Mehr Informationen auf www.chronobase.de und per E-Mail an LA-Premnitz@web.de. Start und Ziel sind an der Uferpromenade. (rez)
  

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