Ewigkeitssonntag - der Verstorbenen gedenken

Totensonntag

Ewigkeitssonntag - der Verstorbenen gedenken

Der Totensonntag genießt laut Feiertagsgesetz besonderen Schutz

Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr. Foto: archiv

25.11.2021

Der Ewigkeitssonntag, im Volksmund Totensonntag, ist ein evangelischer Feiertag am Sonntag vor dem 1. Advent. Er stellt das Gegenstück zum katholischen Allerseelen dar. Der Ewigkeitssonntag im November ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.

Was kann man am Totensonntag machen, was darf man nicht?

Der Totensonntag gehört zu den so genannten stillen Feiertagen.

Je nach Bundesland darf es laut Gesetz zwischen bestimmten Uhrzeiten keine Märkte, Sport- und Tanzveranstaltungen sowie musikalische und sonstige unterhaltende Darbietungen in Gaststätten geben. Man spricht auch vom „Tanzverbot“.

Der Totensonntag genießt damit laut Feiertagsgesetz besonderen Schutz.

Totensonntag findet jedes Jahr am letzten Sonntag des Kirchenjahres statt, dem Sonntag vor dem ersten Advent.

Geschichte: Warum gibt es den Totensonntag?

Das Datum fällt dabei stets auf einen Tag zwischen dem 20. und dem 26. November.

Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag geht auf den preußischen König Friedrich Wilhelm III. im 19. Jahrhundert zurück. 1816 führte er diesen Feiertag zum „Gedenken der Entschlafenen“ ein. Anlass hierfür waren wahrscheinlich die vielen Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon.

Der Gedenktag verbreitete sich schnell unter den Kirchengemeinden in Deutschland. Zuvor sah das evangelische Kirchenjahr im Gegensatz zum katholischen keinen Totengedenktag vor.

Im evangelischen Glauben werden am Totensonntag der Tod und die Hoffnung auf ein ewiges Leben in Verbindung gebracht.

Darum bezeichnet man den Feiertag auch als Ewigkeitssonntag.

Bedeutung des Gedenktages im evangelischen Glauben

Die genaue Bezeichnung sowie die persönliche Bedeutung sollte sich bei jedem Gläubigen nach seiner inneren Einstellung zum Tod richten.

Mit dem Ewigkeitssonntag will die evangelische Kirche den Fokus weg von Tod und Vergänglichkeit lenken. Stattdessen sollen christliche Werte wie Hoffnung und die Vorstellung von Ewigkeit und Wiederauferstehung im Mittelpunkt stehen. (ekd/pm/cr)
 

Wenn Trauer sichtbar wird

Trauer ist vielen Menschen auch äußerlich anzusehen. So fällt zum Beispiel die Körperhaltung oft ins Auge. „Viele Trauernde gehen nicht mehr so aufrecht, der Kopf hängt ein wenig, sie bewegen sich langsamer“, beschreibt Annette Wagner. Sie ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung (BVT) und unter anderem auch als Klinikseelsorgerin tätig.

In ihrer Arbeit mit trauernden Menschen fällt ihr immer wieder auf, dass diese - selbst an warmen Tagen - gehörig frösteln. Ein heißer Tee und eine kuschelige Decke sind dann nicht nur für die Seele wichtig, sondern auch für den Körper. Für Außenstehende wirken trauernde Menschen manchmal wie gealtert. Dazu kommt häufig Appetitlosigkeit. Wenn dann auch noch die Bewegung im Alltag zu kurz kommt, fehlt dem Körper eine gute Durchblutung - all das sieht man einem trauernden Menschen manchmal an. (dpa)

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