Fehrbellin: Eine bedeutende Einrichtung der Jugendhilfe wird eröffnet

Eröffnung des Luchhauses in Fehrbellin

Fehrbellin: Eine bedeutende Einrichtung der Jugendhilfe wird eröffnet

Das Luchhaus soll Müttern und Kindern in schwierigen Situationen helfen.

Das Luchhaus verfügt über eine moderne Ausstattung. Fotos: Grönlund

29.11.2023

Fehrbellin. Mit dem Luchhaus wird am 1. Dezember 2023 in Fehrbellin eine bedeutende Einrichtung der Jugendhilfe offiziell eröffnet. Träger des Luchhauses ist die Communio-Jugendhilfe, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, Familien im Rahmen der Erziehung zu helfen.

„Vor zwei Jahren haben wir mit der Planung begonnen und im März dieses Jahres war Baustart“, berichtet Geschäftsinhaber Ludger de Wendt.

Auf einem rund 2000 Quadratmeter großem Grundstück in der Fehrbelliner Bahnhofstraße wird das Gebäude künftig Platz für zwei therapeutische Wohngruppen bieten. Im „Storchennest“ werden vier Mütter mit ihren Kindern auf zwei Etagen untergebracht sein. Insgesamt stehen ihnen 250 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.

Das neue Luchhaus in Fehrbellin. Fotos: Grönlund
Das neue Luchhaus in Fehrbellin. Fotos: Grönlund

Der „Biberbau“ beherbergt eine therapeutische Kinderwohngruppe. Auch hier sollen auf zwei Etagen sieben Mädchen und Jungen unterkommen. Aufgenommen werden im Luchhaus künftig Kinder mit gesellschaftlichen Anschlussproblemen. Das meint Kinder, die infolge schulischer oder familiärer Probleme oft nicht in der Lage sind, sich normal zu entwickeln. Wird dann nicht geholfen, drohen ihnen Defizite, die später ihr ganzes Leben erschweren können. Auch Trennungskinder oder Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund können davon betroffen sein. Im Biberbau werden die Kinder von Erziehern in 24-Stunden- Schichten betreut.

Beim Mutter-Kind-Wohnen richtet sich das Angebot an Mütter, die laut de Wendt auf Grund einer besonderen familiären Lage vor der Frage stehen, ob sie die Beziehung zum Kind aufgeben sollten. Die Gründe können sehr unterschiedlich sein. So kann dies daran liegen, dass eine Mutter noch sehr jung ist, weshalb sie sich mit der Aufgabe überfordert sieht. Auch Partnerschaftsprobleme können Ursache solcher Konflikte sein. Diesen Müttern soll geholfen werden, damit es nicht zu einer schmerzlichen Entscheidung kommen muss. Für eine fachkundige Betreuung gibt es im Luchhaus eine Psychotherapeutin, eine Familien- und eine Bewegungstherapeutin sowie einen pädagogischen Leiter. Insgesamt gehören zur Einrichtung 15 Beschäftigte in Vollzeit beziehungsweise mit hohen Stellenanteilen. Bei der Auswahl des Standortes spielte auch eine Rolle, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft ein Fitnessstudio befindet. „Es bietet sich an, diese Einrichtung für unsere Bewegungstherapie zu nutzen“, meint de Wendt. Finanziert werden die Therapieplätze im Luchhaus über die Jugendämter. Für das Haus liegen bereits genügend Anfragen vor. Das Luchhaus soll dazu dienen, es Kindern aus schwierigen Verhältnissen zu ermöglichen, den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden.

Zur Eröffnung des Luchhauses werden laut de Wendt rund 60 Gäste, darunter Fehrbellins Bürgermeister Mathias Perschall erwartet.

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