Recycelte Baustoffe wieder verwenden

ENTSORGUNG & Weiterverwertung

Recycelte Baustoffe wieder verwenden

Fensterglas, Schüttung, Altholz und Co.: Viele Baustoffe können recycelt und wiederverwendet werden. Das trägt zum Klima- und Umweltschutz bei. Foto: Veka/txn

26.08.2024

Bei der Modernisierung von Gebäuden rückt das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Verwendung von recycelten Baustoffen. Diese Praxis trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, indem sie den Bedarf an neuen Rohstoffen reduziert, sondern kann auch Kosten senken und den ökologischen Fußabdruck eines Bauvorhabens minimieren. Hier ein Blick auf einige Baustoffe, die recycelt werden können und wie sie bei der Modernisierung von Gebäuden zum Einsatz kommen.

Sortenrein und unbehandelt

Tonziegel, die zu sortenreinem Recycling-Granulat verarbeitet werden, können bei der Herstellung neuer Ziegel wiederverwendet werden. Falls eine sortenreine Trennung nicht möglich ist, findet das Granulat als Schüttmaterial Verwendung.

Auch unbehandeltes Altholz bietet großes Potenzial für die Wiederverwendung, beispielsweise in der Produktion von Spanplatten. Chemisch behandeltes Holz hingegen kann aufgrund der enthaltenen Stoffe nicht recycelt, aber in Heizkraftwerken zur Energiegewinnung genutzt werden.

Altes Fensterglas kann eingeschmolzen und für die Herstellung neuer Glasprodukte, wie Flaschen, verwendet werden. Dieser Prozess der Wiederverwertung spart nicht nur Rohstoffe, sondern reduziert auch den Energieverbrauch für die Produktion von neuem Glas.

Wenig Qualitätsverlust

Stahl ist einer der am einfachsten zu recycelnden Baustoffe und kann nahezu ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. Die Wiedereinführung von recyceltem Stahl in den Produktionskreislauf spart Energie und Rohmaterialien.

Kunststofffenster sind das einzige Bauelement, das bereits über einen seit Jahrzehnten etablierten Recyclingprozess verfügt.

Im Rahmen eines geschlossenen Kreislaufs wird PVC aus Altfenstern gewonnen und für die Produktion neuer Fensterprofile eingesetzt. Das dabei entstehende Granulat ermöglicht die Herstellung von neuen Kunststoffprofilen mit einer günstigen CO2-Bilanz. Diese Praxis unterstreicht nicht nur die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Materialien, sondern zeigt auch, wie durch konsequentes Recycling hohe Umweltstandards und Qualitätskriterien, wie die des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude QNG, erfüllt werden können. txn


Das zweite Leben der Steine

Abrissbeton

Allein in Berlin fallen jedes Jahr rund eine Million Tonnen Abrissbeton an. Einfach abreißen? Klar, das geht. Doch wohin mit dem Schutt? Der wurde lange auf Mülldeponien entsorgt. Heute landet ein Großteil immerhin als Untergrund im Straßenbau. Doch Beton ist dafür viel zu schade - kaum ein Neubau kommt ohne ihn aus. Neuen Beton aus Abrisshäusern zu gewinnen, daran war lange nicht zu denken. Denn Bauschutt ist ein Gemisch aus vielen Stoffen, die mühsam getrennt werden müssen. Viel zu schwierig, hieẞ es.

Das zweite Leben der Steine beginnt im sogenannten Brecher. Sie werden geschreddert, Metall und andere Fremdstoffe werden dabei so weit wie möglich aussortiert. Wie gut Recyclingbeton ist, hat die Baustoff-Expertin Angelika Mettke prüfen lassen. Ihr Resümee: „Recyclingbeton hat die gleiche Qualität wie normaler Beton.“ Er sei absolut gleichwertig, urteilt die Professorin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

planet-wissen.de


Abfallvermeidung im Alltag

Aus Umweltsicht ist der beste Abfall immer derjenige, der gar nicht erst entsteht. Wo Abfälle nicht vermieden werden können, sollte der Müll ordentlich entsorgt und korrekt getrennt werden, damit er richtig verwertet werden kann.

Einige einfache Tipps zur Abfallvermeidung:

- Mehrwegbecher verwenden
- To-Go-Verpackungen vermeiden
- Einkaufstaschen mitnehmen
- Einweg vermeiden
- Mehrwegflaschen kaufen
- Akkus statt Batterien nutzen
- Papierverbrauch einschränken
- Bewusst einkaufen - Qualität statt Wegwerfartikel
- Brotdosen verwenden
- Recyclingbörsen nutzen
- Lebensmittelbedarf richtig einschätzen

www.umweltbundesamt.de