Kellerdecke selbst dämmen

Energie & Umwelt

Kellerdecke selbst dämmen

Die Dämmung der Kellerdecke kann Heizkosteneinsparungen von bis zu zehn Prozent ermöglichen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-mag

18.03.2024

Laut den Experten von Zukunft Altbau, einem vom Umweltministerium Baden-Württemberg unterstützten Informationsprogramm, kann diese Sanierungsmaßnahme Heizkosteneinsparungen von bis zu zehn Prozent ermöglichen. Eigenheimbesitzer, die handwerkliches Geschick besitzen, können diese Dämmung selbst durchführen. So geht’s: 

Schritt 1:

Reinigen Sie die Kellerdecke und Wände von Staub und entfernen Sie losen Putz. Glatte Betondecken eignen sich besonders gut für die Dämmung, da hier die Dämmplatten am besten halten, heißt es von Zukunft Altbau. 

Schritt 2:

Falls vorhanden, sollten ungedämmte oder schlecht gedämmte Heizleitungen an der Kellerdecke zusätzlich isoliert werden. Dies trägt zu weiteren Energieeinsparungen bei. 

Schritt 3:

Als Dämmstoffe eignen sich Hartschaumplatten, Mineralfasern oder Naturdämmstoffe. Wichtig ist, dass nach der Dämmung noch ausreichend Kopfhöhe (mindestens zwei Meter) unter der Decke vorhanden ist. Besonders gut ist ein Dämmwert, genannt U-Wert, von unter 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. „Bei dem Material Polyurethan etwa ist dafür eine Dicke von rund zehn Zentimetern erforderlich, bei Holzweichfaser eher 18 Zentimeter“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Und wenn der Keller eher niedrig ist? Es gibt besonders gut dämmende Materialien, bei denen eine geringere Dicke erforderlich ist, so Hettler. Der hochwertigste Dämmstoff sind dabei Vakuumdämmplatten, bei denen bereits eine Dämmstoffdicke von 3 cm ausreicht. „Dieser Dämmstoff ist jedoch sehr teuer und mechanisch empfindlich, sodass er nur in Ausnahmefällen und typischerweise nur auf kleineren Flächen eingesetzt wird. Wenn Platz gespart werden muss, kommt meist ein Polyurethan-Dämmstoff zum Einsatz mit einer etwa halb so guten Wärmeleitfähigkeit beziehungsweise doppelt so guten Dämmwirkung wie Holzfaser, die halbe Dämmstoffstärke reicht daher aus.“ 

Schritt 4:

Es gibt verschiedene Systeme zum Befestigen der Dämmplatten - Kleben, Dübeln oder ein Schienensystem. Die Wahl des Systems hängt von der Dicke des Dämmstoffs und der Oberflächenbeschaffenheit der Kellerdecke ab. Faustregel: Je dicker die Dämmplatte und je schlechter haftend die Decke, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Platten mit Dübeln befestigt werden müssen. 

In den Herstellerangaben des Dämmmaterials finden sich genaue Angaben, wie sie festgemacht werden. Wichtig ist eine präzise, fugenfreie Anbringung, damit die Dämmung möglichst lange funktioniert.

Schritt 5:

Um Wärmebrücken zu reduzieren, kann die Dämmung der Kellerwände im oberen Bereich, unterhalb der Decke, sinnvoll sein. 

Die Experten empfehlen eine Dämmstärke von mindestens vier Zentimetern und eine Plattenbreite von etwa Zentimetern. Diese 50 Dämmschürze reduziert Wärmebrücken durch die Kellerwände und spart zusätzlich Heizenergie. Vorsicht: Hat Ihr Gebäude keine Fassadendämmung, sollte eine Fachperson prüfen, ob eine Dämmschürze das Schimmelrisiko im Erdgeschoss erhöht. dpa

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