Der Rathenower Ortsteil Steckelsdorf, mit seinen 757 Einwohnern, ist vor allem, aber nicht nur, durch seinen Campingplatz stark touristisch geprägt. Touristen auf dem Havelradweg machen gern auch einen Stopp am seit über 50 Jahren bestehenden Eiscafé Schwarz, das auch Eisliebhaber von weiter her anzieht. Das belegen auch die Kennzeichen der vielen Autos und Motorräder auf den umliegenden Parkplätzen. Pferdefreunde schätzen zudem die Big DD Ranch, wo Kurse und Turniere immer wieder Anziehungspunkte sind.
Die im Ort aktiven Vereine, wie der Heimatverein und die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Förderverein und der Jugendwehr, gestalten engagiert ihren Ort: mit Arbeitseinsätzen, aber auch mit jährlichen Festen, wie Osterfeuer, Maifest und eben dem am kommenden Wochenende stattfindenden Dorffest.
Immer mit einbezogen wird die evangelische Gemeinde mit der Dorfkirche, die sich mit Konzerten und anderen Veranstaltungen an Festen im Dorf beteiligt. Die Festwiese, für auswärtige Gäste mit etwas verstecktem Zugang neben dem Kindergarten im Ort, wurde auch mit Mitteln des Bürgerbudgets modernisiert.
Im Juli 2015 war Steckelsdorf der erste Ort im Land Brandenburg, in dem eine Frau-Harke-Wegmarke eingeweiht wurde. Die Knorpelschänke am Havelradweg verlängerte damit den Frau-Harke-Sagenpfad aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt.
1335 wurde Steckelsdorf erstmals in einem Pfandbrief des Wittelsbacher Markgrafen Ludwig I. als „Steggelsdorp et Buckow, gelegen dicht by Ratnowe“ erwähnt. Am 6. Mai 1819 zerstörte ein Großbrand einen Großteil von Steckelsdorf. Der Wiederaufbau begann noch im selben Jahr. Am 17. November 1822 wurde die neu errichtete Dorfkirche feierlich eingeweiht.
Die Bauern Gebhardt, Bölker und Ludwig errichteten ihre Höfe neu außerhalb Steckelsdorfs, inmitten ihrer Ländereien. So entstanden die Siedlungen Gebhardtshof (später „Neue Schleuse“, heute Rathenow-West), Bölkershof und Ludwigslust. 1772 bis 1917 sowie 1840 bis 1945 gab es zwei Windmühlen im Ort. Von 1816 bis 1952 gehörte Steckelsdorf zum Landkreis Jerichow II. Seit 2002 ist Steckelsdorf nach Rathenow eingemeindet und dementsprechend „nur“ noch ein Ortsteil der Optikstadt. Das tut der Lebensqualität aber keinen Abbruch.
siw