Bürogebäude und Tankstellen, Arztpraxen, OP-Säle oder auch ein Kernkraftwerk: Gebäudereiniger blicken in ihrem Berufsleben hinter viele Kulissen. „An der Gebäudereinigung macht mir einfach Spaß, dass man immer den Unterschied von vor der Reinigung und nach der Reinigung sieht“, erzählt Azubi Sebastian. Er weiß, wie er mit chemischen Reinigungsmitteln umgehen muss. In der Ausbildung lernt er zu unterscheiden, welches Reinigungsmittel für welchen Zweck eingesetzt wird. Und wie man welche Reinigungen am besten angeht - also etwa Böden, Fassaden oder Glas reinigt.
Kenntnisse in Chemie und Mathe sind hilfreich
Darüber hinaus kann Sebastian einen Arbeitsplan erstellen, in dem alle Schritte einer Reinigung aufgeschlüsselt werden. In der Berufsschule steht zudem der richtige Umgang mit Geräten auf dem Lehrplan, etwa mit Bodenreinigungsmaschinen oder Dampfreinigern. Kenntnisse in Chemie und Mathematik sind eine gute Basis, wenn es darum geht, Grundrisse zu zeichnen, Flächen und Körper zu berechnen oder Materialkosten und Mengen zu ermitteln.„Und natürlich müssen Auszubildende auch lernen, wie sich die Reinigungsmittel chemisch zusammensetzen“, erklärt Marion Presek-Haster. Sie ist beim Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks für Berufsbildung zuständig. Sportlich sollten Interessierte auch sein, denn die Fachkräfte sind den ganzen Tag auf den Beinen und bedienen zum Teil schwere Maschinen. Die Arbeitszeiten können sich je nach Auftrag unterscheiden. „Glasreinigung machen wir zum Beispiel immer frühmorgens“, erzählt der Azubi.
Gebäudereiniger sind zum größten Teil bei Gebäudereinigungsunternehmen angestellt. Dabei arbeiten sie entweder allein oder zusammen mit anderen in einem Team.

Selbstorganisation und Durchhaltevermögen
Gebäudereiniger bzw. Gebäudereinigerin kann man theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die große Mehrheit der Azubis besitzt einen Hauptschulabschluss wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein kleiner Teil startet mit Realschulabschluss in die Lehre. Danach folgen Azubis ohne Abschluss und ein sehr kleiner Teil mit (Fach-)Abitur.
Mit guten Leistungen in Physik und Chemie kann man auf alle Fälle punkten, aber auch wer in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringt, kann sich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass man sorgfältig und genau arbeiten kann, z.B. beim Reinigen in Krankenhäusern. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Gebäudereinigern wünschen, sind eine gute Selbstorganisation sowie Durchhaltevermögen, da die Arbeit auch manchmal anstrengend sein kann.
Das Arbeitsumfeld als Gebäudereinigerin kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich man tätig ist. In Gebäudereinigungsfirmen arbeitet man überwiegend in Büros beim Kunden. In Betrieben für Desinfektion und Schädlingsbekämpfung kann man auch im Freien arbeiten und ist daher der Witterung ausgesetzt.
dpa/azubiyo/cr