Wissen, was den Unterschied macht

DIE GEBÄUDEREINIGER

Wissen, was den Unterschied macht

GebäudereinigerInnen haben gelernt, welches Mittel wofür und wann genau genutzt wird - ob es um Böden, Glasfassaden oder andere Fächen geht. Foto: Kzenon/shutterstock.com

27.06.2022

Bürogebäude und Tankstelen, Arztpraxen, OP-Säle oder auch ein Kernkraftwerk: Gebäudereiniger blicken in ihrem Berufsleben hinter viele Kulissen. ,,An der Gebäudereinigung macht mir einfach Spaß, dass man immer den Unterschied von vor der Reinigung und nach der Reinigung sieht", erzählt Azubi Sebastian. Er weiß, wie er mit chemischen Reinigungsmitteln umgehen muss. „In der Ausbildung lernt man zu unterscheiden, welches Reinigungsmittel für welchen Zweck eingesetzt wird." Und wie man welche Reinigungen am besten angeht - also etwa Böden, Fassaden oder Glas reinigt.

Kenntnisse in Chemie und Mathe sind hilfreich

Darüber hinaus kann Sebastian einen Arbeitsplan erstellen, in dem alle Schritte einer Reinigung aufgeschlüsselt werden. In der Berufsschule steht zudem der richtige Umgang mit Geräten auf dem Lehrplan, etwa mit Bodenreinigungsmaschinen oder Dampfreinigern.

GebäudereinigerInnen müsen körperlich fit und schwindelfrei sein. Foto: Daniel jakulovic/shutterstock.com

Kenntnisse in Chemie und Mathematik sind eine gute Basis, wenn es darum geht, Grundrisse zu zeichnen, Flächen und Körper zu berechnen oder Materialkosten und Mengen zu ermitteln. ,,Und natürlich müssen Auszubildende auch lernen, wie sich die Reinigungsmittel chemisch zusammensetzen", erklärt Marion Presek-Haster. Sie ist beim Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks für Berufsbildung zuständig.

,,Ein wenig sportlich sollten Interessierte schon sein", ergänzt Presek-Haster. Schließlich sind die Fachkräfte den ganzen Tag auf den Beinen und bedienen zum Teil schwere Maschinen. Als weitere Voraussetzungen nennt der Azubi: Neugier, Höflichkeit und Flexibilität. Die Arbeitszeiten können sich je nach Auftrag unterscheiden. ,,Glasreinigung machen wir zum Beispiel immer frühmorgens", erzählt er.

Gebäudereiniger sind zum größten Teil bei Gebäudereinigungsunternehmen angestellt. Dabei arbeiten sie entweder allein oder zusammen mit anderen in einem Team.

Selbstorganisation und Durchhaltevermögen

Mit guten Leistungen in Physik und Chemie kann man auf alle Fälle punkten, aber auch wer in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringt, kann sich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass man sorgfältig und genau arbeiten kann, z.B. beim Reinigen in Krankenhäusern. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Gebäudereinigern wünschen, sind eine gute Selbstorganisation sowie Durchhaltevermögen, da die Arbeit auch manchmal anstrengend sein kann.

Das Arbeitsumfeld als Gebäudereinigerin kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich man tätig ist. In Gebäudereinigungsfirmen arbeitet man überwiegend in Büros beim Kunden. In Betrieben für Desinfektion und Schädlingsbekämpfung kann man auch im Freien arbeiten und ist daher der Witterung ausgesetzt.

Sebastian möchte nach seiner Ausbildung auf jeden Fall noch seinen Meister machen. Sein Ziel: ,,Wenn ich dann einen Ausbildungsschein habe, möchte ich der nächsten Generation weitergeben, was ich in der Ausbildung gelernt habe." dpa/azubiyo/cr


Mehrarbeit: Überstunden detalliert auflisten

Wer mehr arbeitet, als vertraglich festgeschrieben, leistet Überstunden. Die müssen bezahlt werden, wenn der Arbeitgeber sie angeordnet ausdrücklich oder im Nachhinein genehmigt hat, so Experten.

Das gilt auch, wenn der Chef die Überstunden duldet, er also weiß, dass sie geleistet werden müssen, um die Arbeit zu erledigen. Können sich Chef und Mitarbeiter über die Bezahlung von Überstunden nicht einigen, kann das Arbeitsgericht entscheiden. Dann muss die Mehrarbeit nachgewiesen werden, am besten mit einer detaillierten Auflistung. dpa