Die pflegerische Ausbildung besteht aus zwei Teilen: Einmal das Vermitteln theoretischer Inhalte an der jeweiligen Pflegeschule; der andere Teil ist die Umsetzung des Wissens in der Praxis. Die Vermittlung der praktischen Inhalte erfolgt größtenteils durch die Praxisanleiter in den einzelnen Häusern, beispielsweise in Kliniken. Praxisanleiter sind jedoch oft in den Stationsalltag eingebunden; kommt es hier zu personellen Engpässen geschieht die praktische Anleitung und damit das Lernen nicht kontinuierlich. In der Vergangenheit war das oft Kritikpunkt von Auszubildenden, dass sie nicht allumfassend fit für den pflegerischen Alltag gemacht wurden.
Das Wissen, das am ersten und zweiten Lernort vermittelt wurde, wurde so unzureichend miteinander verknüpft. Ein dritter Lernort kann für einen Theorie-Praxis-Transfer sorgen und so das Wissen sinnvoll miteinander verknüpfen.
Räume für Üben in der Praxis
Mit der Generalistischen Pflegeausbildung wurde dieser dritte Lernort gefordert und mit den sogenannten Skills Labs umgesetzt. Der Begriff Skills Lab stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Wort skills zusammen, was Können oder Geschick bedeutet und dem Wort lab, ausgeschrieben laboratory, was Untersuchungsraum heißt. Es handelt sich also um speziell ausgestattete Unterrichtsräume, in denen praktische Fähigkeiten geübt werden können. So können realitätsnahe Situationen dargestellt werden und praktische Kompetenzen trainiert werden. Durch Skills Labs kann sichergestellt werden, dass die Azubis Tätigkeiten erst in einem geschützten Rahmen durchführen und dann am Patienten. Damit steigt die Patientensicherheit.
Realistische Umgebung und Situationen
Beispielsweise wurde an den DRK Kliniken Berlin mit dem Beginn der Generalistischen Pflegeausbildung an allen drei Klinikstandorten Skills Labs geschaffen und ausgerüstet. Hier gibt es u.a. lebensechte und bewegliche Pflegepuppen, an denen alle pflegerischen Grundfertigkeiten demonstriert und geübt werden können. Bei den Gruppenoder auch Einzelanleitungen durch Zentrale Praxisanleiter, die dafür zuständig sind, haben so alle Auszubildenden die Chance, die praktische Pflege zu erlernen ohne den Zeitdruck eines Stationsalltags. Hier trauen sie sich auch eher, Fragen zu stellen und um weitere Hilfestellungen zu bitten, bis die Fertigkeiten auch sicher sitzen.
Vor allem können sie hier über Selbsterfahrung lernen. Bei der Anleitung erfahren die Azubis den Krankenhausalltag aus der Perspektive der Patienten. Sie erleben beispielsweise, wie sich der Patient fühlt, wenn er auf dem Bett rückwärts geschoben wird. Oder wenn er ohne direkte Kommunikation versorgt wird. So erfahren Azubis, wie wichtig ein menschlicher Umgang und die Interaktion mit jedem einzelnen Patienten sind. Feingefühl auch bei Routinetätigkeiten entwickeln und behalten, ist ein wichtiges Ziel in der Pflegeausbildung. cmi
Job für Quereinsteiger
Alternativen auch für ältere Bewerber
In wohl kaum einem anderen Bereich wird es Quereinsteigern derzeit leichter gemacht als in der Pflege, einen schnellen Einstieg zu finden und dann dauerhaft Fuß zu fassen. Der Bedarf nach geschulten Kräften ist hoch und wird absehbar nicht nachlassen. Und weil es obendrein keine Altersgrenze gibt und lebenserfahrene Kandidaten oftmals sogar bevorzugt werden, tun sich hier auch für ältere Aspiranten Alternativen auf. Neben der klassischen dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft gibt es auch andere Wege in Pflegejobs, für die man sich - in Teilzeitausbildung oder berufsbegleitend - innerhalb deutlich kürzerer Zeit qualifizieren kann. Förderungen durch die Agentur für Arbeit sind durchaus möglich.
Nehmen wir das Beispiel Pflegehelfer: Alten- und Krankenpfleger benötigen bei ihrer Arbeit oft Unterstützung, viele Tätigkeiten sind allein nicht zu schaffen oder lassen sich nur mit weiteren helfenden Händen für den Patienten angenehm gestalten. Diese Unterstützung leistet der Pflegehelfer. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist lediglich die erfolgreiche Absolvierung eines Basiskurses in der Pflege (ca. 200 Stunden), arbeitet man im ambulanten Einsatz, wird eine Fahrerlaubnis erwartet. Die Kosten für den Pflegebasiskurs übernimmt oftmals die Agentur für Arbeit, wobei diese Förderung in jedem Fall Früchte trägt. Denn dass Pflegehelfer keine Beschäftigung finden, ist nahezu ausgeschlossen.
Ein Jahr dauert die Ausbildung zum Krankenpflegeassistenten. Die Unterstützung pflegebedürftiger Patientinnen und Patienten bei der selbstbestimmten Gestaltung ihres Alltags in Krankenhäusern, ambulanten Pflegeeinrichtungen der Kurzzeitpflege oder in ambulanten Diensten steht hier an erster Stelle. Quelle:persona.de