Sicher mit dem Rad unterwegs

Brandenburgische Seniorenwoche

Sicher mit dem Rad unterwegs

Gemütlichkeit und Umsicht statt Hektik und Leistungserwartung: Wer auf dem Fahrrad genug Zeit mitbringt, senkt das Risiko für Unfälle. Foto: Christin Klose/dpa-mag

13.06.2022

Wer im Alter fit genug ist, sich aufs Fahrrad zu schwingen, sollte das unbedingt tun - denn Radeln hält fit. Allerdings steigt mit dem Alter des Risiko für Unfälle. Darauf weist die Altersmedizinerin Brigitte Buchwald-Lancaster von der München Klinik Neuperlach hin.

Dahinter stecken mehrere Gründe: „Die Reaktionsfähigkeit kann altersbedingt abnehmen, auch die Seh- und Hörkraft kann im Laufe der Zeit sinken", so Buchwald-Lancaster. Kommt es zu Stürzen, braucht der Körper im Alter oft länger, um Ältere zu regenerieren. Menschen sollten daher realistisch einschätzen, welche Strecken sie sich zutrauen und genug Zeit mitbringen. ,,Machen Sie auch auf dem E-Bike langsam", so Buchwald-Lancaster.

Seh- und Hörhilfe nicht vergessen

Wichtig ist auch, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, schneller zu fahren - etwa wenn andere Radfahrerinnen oder Radfahrer auf dem engen Weg drängeln. Und: Hat man eine Seh- oder Hörhilfe, sollte man die unbedingt dabeihaben.

Selbst auf kurzen Wegen sollten ältere Menschen darauf verzichten, Taschen an den Lenker zu hängen. Die sind laut Buchwald-Lancaster oft Ursache für Stürze. Im Fahrradkorb oder der Satteltasche lassen sich Dinge sicherer transportieren.

Und: ,,Schützen Sie sich unbedingt mit einem Helm. Gerade ältere Menschen tragen selten einen Helm, da ihre Generation noch ohne Fahrradhelm aufgewachsen ist", so Buchwald-Lancaster. Im Fall der Fälle kann der Helm Schlimmeres verhindern - und dient ganz nebenbei den Enkelkindern als Vorbild. dpa


Angst vorm Älterwerden

Zahlen & Fakten

In Deutschland gibt es rund 18,3 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Damit bildet die Zielgruppe SeniorInnen einen prozentualen Anteil von über 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Während in Zeiten neuester Technologien und bahnbrechender Wissenschaft über die Jahre eine kontinuierlich steigende Lebenserwartung verzeichnet wurde, hat sich auch die Lebensqualität im Vergleich zu früher signifikant verbessert.

Das Alter bringt aber nicht nur gute Seiten und viel Freizeit mit sich: Die Hälfte der Deutschen hat Angst vor dem Älterwerden. Wenn die Deutschen an das Älterwerden denken, plagen sie etliche Ängste und Sorgen - allen voran nicht genug Geld zu haben sowie der Tod von Familienmitgliedern und Freunden. Mit wachsendem Alter kommen die Sorgen um die Pflegebedürftigkeit sowie vor der Zunahme von Krankheiten in diesem Lebensabschnitt hinzu. Rund 61 Prozent der über 70-Jährigen fürchten das Erkranken an Alzheimer.

Die Lebenserwartung der Männer in Deutschland beträgt derzeit 78,6 Jahre, die der Frauen ist höher: 83,4 Jahre.

Insgesamt kann man der Generation 60plus nicht nachsagen, dass sie behaglich wäre und an veralteten Traditionen festhalten würde, sondern sie kann eher als eine vielschichtige Zielgruppe betrachtet werden, die Neuem gegenüber offen ist und sich dem digitalen Zeitalter anzupassen versucht. statista.com/cr