Soft Skills anzugeben fällt vielen schwer

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Soft Skills anzugeben fällt vielen schwer

Zielstrebig, lernfähig und gut in Teamarbeit? Softskills wie diese glaubhaft in der Bewerbung anzugeben, fällt vielen nicht leicht. Foto: Christin Klose/dpa-mag

03.07.2023

Kreativität, Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft: Soft Skills sind in den meisten Jobs gefragt. Doch nur rund jeder Dritte (36 Prozent) fühlt sich sicher darin, sie in der Bewerbung glaubhaft anzugeben. Das zeigt eine Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag der Jobplattform Monster.

Jeder Fünfte (21 Prozent) der insgesamt 2162 Befragten gab an, unsicher zu sein, wie die eigenen Soft Skills in einer Bewerbung am besten aufbereitet und belegt werden können. Mehr als jeder Zehnte (11 Prozent) gibt Soft Skills in Bewerbungen gar nicht an oder bringt sie erst im Bewerbungsgespräch unter. 13 Prozent halten sich in ihrer Bewerbung einfach an die gefragten Soft Skills aus der Stellenanzeige.

Studierende und Azubis sind besonders häufig unsicher

Vor allem Studierende und Auszubildende wissen häufig nicht, wie sie ihre persönlichen Fähigkeiten in einer Bewerbung richtig platzieren können. Jeweils knapp die Hälfte (46 Prozent) von ihnen gab an, unsicher zu sein, wie diese aufbereitet und belegt werden können. Zum Vergleich: Bei Befragten, die bereits eine Lehre oder ein Studium absolviert haben, sind es nur 18 bzw. 21 Prozent, bei Menschen ohne Abschluss 19 Prozent.

Übrigens: Bei der Erstellung oder Überarbeitung der Bewerbungsunterlagen insgesamt fühlt sich jeder zweite Befragte (50 Prozent) sicher. Nur knapp jeder Zehnte (8 Prozent) gibt hier an, seine Kompetenzen nicht gut einschätzen zu können. Knapp jeder Vierte (23 Prozent) ist allerdings unsicher, wie die eigenen Kompetenzen richtig hervorgehoben werden können.

Die Online-Umfrage erfolgte im Februar 2023 und ist laut Monster repräsentativ. dpa


Wenn Stellenanzeigen Bewerber abschrecken

Der Job klingt gut, doch der Aufwand für die Bewerbung erscheint zu groß: Mehr als jeder Dritte hat sich schon mal gegen eine Bewerbung auf eine eigentlich interessante Stellenanzeige entschieden, weil dafür ein Anschreiben erforderlich war. 32 Prozent taten dies, weil es keinen Link gab, über den man sich online bewerben konnte. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Bilendi unter 1026 Beschäftigten hervor, die sich in den letzten 12 Monaten beworben haben.

Doch auch die Bewerbung über ein Bewerbermanagement-System kommt nicht bei allen gut an. War diese vorgesehen, gaben ebenfalls 32 Prozent an, auf eine Bewerbung verzichtet oder den Bewerbungsprozess abgebrochen zu haben. 29 Prozent der Befragten taten dies, weil einer Bewerbung Arbeitszeugnisse beigelegt werden sollten.

Dass kein persönlicher Ansprechpartner in der Stellenanzeige genannt war, hielt mehr als jeden Vierten (27 Prozent) vom Bewerben ab, ein explizit eingefordertes Bewerbungsfoto 28 Prozent. Dabei gilt generell: Verlangen dürfen Unternehmen Bewerbungsfotos rechtlich gesehen nicht. dpa


Lücken nicht vertuschen

Auslandsaufenthalte, verpasste Fristen oder ein Abbruch der Ausbildung: Gründe für Lücken im Lebenslauf gibt es viele. Sind sie länger als zwei Monate, sollten Bewerber sie allerdings nicht verschweigen, sondern offen ansprechen und gut begründen. Darauf weist Martina Flügge, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit, hin. Versucht man die Lücken zu vertuschen, indem man im Lebenslauf keine Monatsangaben macht, sondern nur Jahreszahlen angibt, sei das hingegen keine gute Idee. „Solche Tricks kennen die Personalverantwortlichen in der Regel auch“, so Flügge in dem Beitrag. Hat man keine Angaben zu den Unterbrechungen im Lebenslauf gemacht, sollte man sich darauf einstellen, dass die Lücken im zur Bewerbungsgespräch Sprache kommen. Im Vorfeld lässt sich dann überlegen, wie man eine ehrliche Antwort geben und dennoch überzeugen kann.

Wichtig dabei: Positives herausstellen. Hat man etwa in der Zeit ein Orientierungspraktikum gemacht oder in einem Minijob gearbeitet, kann das zu wichtigen Erfahrungen geführt haben. Bei einem Auslandsaufenthalt hat man womöglich seine Sprachkenntnisse verbessert und andere Kulturen kennengelernt. dpa