Jeder Bildungsweg lässt sich anpassen

BERUF & BILDUNG

Jeder Bildungsweg lässt sich anpassen

Eine Entscheidung für's Leben? Nein. Es ist immer möglich, den eingeschlagenen Bildungsweg später an veränderte Zielvorstellungen anzupassen. Foto: M. Hibbeler/dpa-mag

18.12.2023

Geht es um ihre berufliche Zukunft, haben junge Menschen oft vor allem eines: die Qual der Wahl. Abi oder nicht? Ausbildung oder Studium? Eine Sorge, die manche dann umtreiben dürfte: Dass der berufliche Weg nach der Schule ein für alle Mal festgelegt wird. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und die Bertelsmann Stiftung gehen zumindest davon aus, dass dies eine gängige Annahme ist - und haben sich in einem gemeinsamen Faktencheck zur nachschulischen Bildung unter anderem mit diesem sogenannten Mythos beschäftigt.

Ihre Antwort: „Stimmt nicht.“ Wer sich nach der Schule für eine berufliche Ausbildung entscheide, lege sich damit ebenso wenig für alle Zeiten fest wie Menschen, die nach dem Abitur ein Studium wählen. „Es ist immer möglich, den eingeschlagenen Bildungsweg später an veränderte Zielvorstellungen anzupassen“, heißt es in der Studie.

Studium nach der Ausbildung

Schließlich muss man nicht unbedingt Abi machen, um später studieren zu können. Auch der Abschluss einer beruflichen Aufstiegsfortbildung wie etwa zum Meister, Fachwirt oder Techniker verleihe beispielsweise eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, die ohne Einschränkung bei der Studienfachwahl für das Studium berechtigt. Und mit abgeschlossener Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung erwerbe man eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung - auch wenn, abhängig vom Bundesland, zusätzlich etwa eine Eignungsprüfung oder ein Beratungsgespräch erforderlich sein können.

Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten finden Studieninteressierte, die kein Abitur haben, auf der Webseite „studieren-ohne-abitur.de“ des CHE.

Stellt sich die Studienentscheidung im Verlauf der Ausbildung als falsch heraus, geben die Autoren ebenfalls Entwarnung. In vielen Fällen sei es etwa möglich, sich passende Vorleistungen in anderen Bildungsgängen anerkennen zu lassen. dpa