Nine to five: Ein klassisches Arbeitszeitmodell muss dem der Erholung nicht unbedingt schaden. Ein fester Rhythmus ist zunäscht grundsätzlich nicht schlecht für gesunden Schlaf, sagt Sylvia Rabstein, Wissenschaftlerin am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
Erst wenn die Taktung der Schlaf- und Wachzeiten stark von unserem körpereigenen Rhythmus abweicht, könne dies zu Schlafdefiziten führen, so Rabenstein in einem Interview mit der Zeitschrift „topeins“. Zum Beispiel, weil man ständig viel zu früh aufsteht oder abends viel zu lange wach ist.
Nicht nur Arbeitszeiten beeinflussen Schlafqualität
Idealerweise sollten Chronotyp und Arbeitszeiten gut zusammenpassen. Menschen, deren innere biologische Uhr eher spät getaktet ist, werden sich etwa in Jobs mit frühen Schichten besonders harttun. Laut Rabstein merken zum Beispiel Berufsanfänger früh, ob sie mit einem Schichtsystem klarkommen. Für die Schlafqualität und -dauer spielen aber auch Faktoren wie Pendelzeiten, familiäre Verpflichtungen, Arbeitsanforderungen und Arbeitsaufgaben eine Rolle.
Gute Schichtsysteme und klare Regeln im Homeoffice
Führungskräfte können einen Teil zu einer gesunden Erholungskultur im Unternehmen beitragen. So rät die Wissenschaftlerin, vorhersehbare und möglichst ergonomische Schichtsysteme zu fördern, die ausreichende Erholungszeiten bieten.
Ist Homeoffice möglich, sollten Führungskräfte darauf achten, dass die Beschäftigten Ruhezeiten und Wochenenden einhalten. Hier helfen klar festgelegte Zeiten der Erreichbarkeit. Da es im Homeoffice oft an Bewegung und Zeit an der frischen Luft mangelt - ebenfalls Faktoren für guten Schlaf - sollten die Themen regelmäßig angesprochen werden. Wer das für ihn optimale Zeitfenster zum Arbeiten selbst wählen kann, ist im Idealfall produktiver und motivierter. dpa