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Auf Wassermassen vorbereiten

Extremwetter Regenfälle, die auf einem ausgetrockneten Boden landen, können zur Gefahr werden.

Angsteinflößend und mächtig: Wenn Gewitterwolken aufreißen, kommt meist eine Menge Regen herunter - und der flutet schnell mal den Keller. Foto: Thomas Madel

23.06.2025

Denn dann steigt das Risiko, dass der Keller und die Kanalisationen volllaufen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein gibt Tipps, wie Sie Ihren Garten und Ihr Haus darauf vorbereiten können.

Wege des Wassers kennen - das Grundstück vorbereiten

Bei starken Regenfällen kann Wasser auf verschiedenen Wegen ins Gebäude gelangen - und so Keller, tiefliegende Hauseingänge sowie Souterrain-Räume überfluten. Sammelt sich Wasser bereits bei kleinen Regenschauern in der Nähe des Hauses, kann dies bei starkem Regen zum Problem werden. Denn dann kann der Boden die Wassermassen erst recht nicht aufnehmen. Um kritische Stellen ausfindig zu machen, an denen sich Wasser stauen könnte, raten Verbraucherschützer: die nach einem Regenschauer Pfützen auf dem Grundstück suchen. Diese sind ein Anzeichen dafür, dass das Wasser nicht schnell genug abfließen kann.

Unternehmen aus der Region

Tipp: Sammelt sich das Wasser etwa auf Rasenflächen, kann man dort Versicherungsmulden anlegen. Auch Bäume und Sträucher mit tiefen Wurzeln leiten Wasser in den Boden - es kann also sinnvoll sein, diese in der Nähe von kritischen Stellen auf dem Grundstück zu pflanzen. Betonböden oder Pflastersteine können das Abfließen verhindern. Daher raten die Verbraucherschützer: auf versiegelte Böden und Flächen, wenn möglich, verzichten und stattdessen auf Rasengitter umschwenken.

Gebäude vorbereiten

Meist gelangt das Wasser über Kellerfenster ins Gebäude. Doch bei Starkregen kann auch über die Kanalisation schmutziges Wasser ins Haus gedrückt werden. Daher ist es wichtig - neben dem Reinigen der Regenrinnen auch die Rückstauklappe regelmäßig zu überprüfen und wenn nötig zu warten, so die Verbraucherzentrale.

Außerdem kann man darüber nachdenken, seine Kellerfenster nachzurüsten. Eine Aufkantung um den Lichtschacht kann als Schutz dienen, wenn das Wasser nur wenige Zentimeter an Kellerlichtschächten ansteht. So lässt sich unter Umständen je nach Lage und Regenintensität Zeit gewinnen.

Ansonsten sind Barrierensysteme wie Flutschotts oder wasserdichte, druckfeste Kellerfenster hilfreich und in Gebieten mit starken Regenfällen die bessere Lösung, um größere Wassermassen abzuhalten.

Tipp: Im Keller sollte man darauf achten, dass das eindringende Wasser keine kritischen Gegenstände erreichen kann. Lacke und Farben könnten das Wasser kontaminieren, so die Verbraucherschützer. Sie sollten besser woanders lagern. Das gilt auch für Fotoalben, wertvolle Dinge sowie Kleidung, da sie durch eindringendes Regenwasser zerstört werden könnten. 


Schutz vor der Natur

Elementarschutz: Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch: Wer seine Immobilie vor Gefahren wie diesen schützen möchte, braucht für seine Wohngebäudeversicherung einen Zusatz für Elementarschäden. Manche Eigentümer haben aber bereits die Erfahrung gemacht, gar kein Angebot für ihr Objekt zu bekommen. Woran liegt das?

Versicherer entscheidet individuell

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind grundsätzlich mehr als 90 Prozent der Gebäude gegen Elementarschäden versicherbar. Theoretisch zumindest. Denn: „Der Versicherer entscheidet individuell, welche Risiken er aufnehmen kann und welche nicht“, erklärt Anja Käfer-Rohrbach vom GDV. Weil der Elementarschutz bislang keine Pflichtversicherung ist, kann das für Eigentümerinnen und Eigentümer bedeuten, unter Umständen keine Police zu erhalten.

Schlechte Karten haben insbesondere diejenigen, deren Haus schon einmal von einem Elementarschaden betroffen war. „Sie werden eventuell gar keinen neuen Versicherungsschutz mehr bekommen“, sagt Stephen Rehmke, Vorstand des Bunds der Versicherten. Seiner Erfahrung nach haben Eigentümer, deren Immobilie in einem gefährdeten Gebiet für bestimmte Naturgefahren liegt, ebenfalls Probleme. Ihnen werde zusätzlicher Elementarschutz häufig nur gegen sehr hohe Prämien und Selbstbeteiligungen angeboten. 

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