Aber wie sinnvoll ist so eine Anschaffung wirklich? Seine Wahl sollte man sorgfältig abwägen, rät die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz. Also am besten langfristig planen, um Kosten zu senken sowie den Komfort und die Energieeffizienz zu steigern.
Experten unterscheiden zwischen Monoblock- und Split-Klimageräten. Die Geräte variieren in ihrer Funktionsweise. Vor einer Kaufentscheidung sollte man immer auf den Stromverbrauch und die Lautstärke der Geräte achten, rät die Verbraucherzentrale. Doch wie unterscheiden sich die Modelle genau?
Monoblock-Klimageräteschnelle Lösung
Geräte aus dem Elektro- oder Baumarkt sind oftmals nur in Monoblock-Ausführung erhältlich. Solche Klimageräte saugen warme Luft an und geben diese gekühlt wieder ab, erklärt die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz.
Der Vorteil: Meist handelt es sich um mobile Geräte, die nicht installiert werden müssen. Allerdings können solche Geräte laut sein. Zudem arbeiten sie nach Angaben der Ingenieurkammer nicht so effizient wie sogenannte Split-Geräte. Der Grund: Monoblock-Klimageräte produzieren meist Abwärme. Dadurch kann sich der Raum bei Modellen ohne Schlauch aufheizen. Wird die Abwärme über einen Schlauch nach draußen befördert, muss man dafür in der Regel ein Fenster oder eine Tür öffnen - so gelangt Wärme von außen wieder ungehindert in den Raum.
Dadurch steigt der Stromverbrauch, so die Ingenieurkammer. Bei großen Zimmern, Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung oder bei schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen können Monoblock-Geräte zudem Schwierigkeiten haben, ausreichend zu kühlen, so die Verbraucherzentrale. Split-Geräte bestehen aus zwei Einheiten - eine kühlt innen die Luft im Raum und die andere führt die Wärme außen ab, erklärt die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz. Meistens sind sie effizienter als Monoblock-Geräte.
Da beide Einheiten über fest zu installierende Rohrleitungen und elektrische Leitungen miteinander verbunden sind, bedarf es einer professionellen Installation. Dadurch entstehen häufig zusätzliche Kosten.
Über Alternativen nachdenken
Aus Sicht der Ingenieure können die langfristigen Vorteile in Bezug auf Leistung und Effizienz diese Investition dennoch rechtfertigen. Wichtig: Mieter müssen vor der Installation eines Split-Geräts die Zustimmung ihres Vermieters einholen, so die Verbraucherzentrale.
Ist ein Heizungstausch geplant oder hat man bereits eine Wärmepumpe, kann man diese als Alternative zum Klimagerät nutzen. In der Regel haben Wärmepumpen eine zusätzliche Kühlfunktion, so die Verbraucherzentrale. Beim aktiven Kühlen verbraucht die Wärmepumpe laut Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz rund 20 Prozent weniger Strom als eine Klimaanlage.
Für den Kühlbetrieb müssen eventuell die Isolierungen der Heizungsleitungen sowie die Raumthermostate umgebaut werden, so die Ingenieurkammer. Zudem gibt es bei dieser Art der Kühlung auch limitierende Faktoren, etwa die Art der Wärmequelle. Am besten also vom Fachmann dazu beraten lassen.
Günstigere Variante - was bringt ein Ventilator?
Wer nach einer günstigen Lösung sucht, kann einen Ventilator aufstellen. Einfache Geräte gibt es laut Stiftung Warentest ab 20 Euro. Auch die Kosten für den Betrieb halten sich in Grenzen. Ventilatoren benötigen viel weniger Strom als Klimageräte, so die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online.
Zwar können Ventilatoren die Raumtemperatur nicht wirklich absenken. Dennoch können sie eine angenehme Wirkung haben. Der Grund: Bewegte Luft fühlt sich kühler an, erklärt die Verbraucherzentrale. Es lohnt sich also, diese kostengünstige Variante auszuprobieren.
dpa
Laut Umfrage ist Platzmangel größte Hürde
Balkonkraftwerke
Für den Ertrag eines Balkonkraftwerkes ist der Standort entscheidend. Die beste Ausbeute erzielt eine Anlage, wenn die Module Richtung Süden ausgerichtet sind und leicht geneigt montiert wurden. Darauf macht Vergleichsportal Verivox aufmerksam. Auf die Module sollte zudem sollte kein Schatten fallen. Unter solchen idealen Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800 Watt rund 760 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr liefern. Verivox rechnet vor: Wer 60 Prozent davon, also 456 kWh, für sich verbraucht, kann pro Jahr rund 160 Euro einsparen - wenn der Preis pro Kilowattstunde wie im Mai im Schnitt bei 34,7 Cent/kWh liegt.
Balkonkraftwerke starten bei 400 Euro
Balkonkraftwerke kosten derzeit zwischen 400 und 800 Euro. Somit rechnet sich die Anschaffung den Angaben zufolge unter Idealbedingungen bereits nach wenigen Jahren.
Können die Module hingegen nur senkrecht aufgestellt werden und der Balkon zeigt nach Norden, erziele die Anlage weniger als ein Drittel des möglichen Ertrags. Dennoch könne sich die Anschaffung lohnen. Wenn die Bedingungen nicht ideal sind, dauert es aber einfach länger, bis die Ersparnisse die Anfangsinvestition ausgleichen.
Und wie sieht es derzeit in Deutschland aus? Können die Leute sich vorstellen, ein Balkonkraftwerk, also ein oder zwei Solarmodule für den Balkon oder Garten anzuschaffen?
Die Mehrheit nicht (54,5 Prozent). Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Verivox. Während 26,5 Prozent der Befragten Interesse an einem Balkonkraftwerk zeigen - also eine solche Anschaffung planen (17,3 Prozent) oder bereits Module installiert haben (9,2 Prozent). 19 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie sich bisher nicht entschieden haben.
Im Detail nannten die Befragten als größte Hürde für eine solche Anschaffung Platzmangel. So gaben 20,8 Prozent der Befragten gaben, dass sie keinen Platz für ein Balkonkraftwerk haben. 14,9 Prozent gaben an: sie denken, dass sich eine solche Anlage für sie nicht lohnt. Und 18,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie grundsätzlich kein Balkonkraftwerk wollen.
dpa