Zehn Jahre Heidekrug: Fete am 4. September

Mein Joachimsthal

Zehn Jahre Heidekrug: Fete am 4. September

    

Lieblingsmotiv der Menschen vom Verein Kulturhaus Heidekrug 2.0 Foto: saschu

30.08.2021

Jochaimshal. Endlich klappt es. Am 4. September feiern die Menschen des Vereins Heidekrug 2.0 ihr zehnjähriges Jubiläum. Am Freitag letzter Woche erinnerten sich einige an die zurückliegende Zeit. Das erste Konzert zur Wiedereröffnung war am 5. März 2011. „Ein Benefizkonzert von Haase und Band; Gagen zu zahlen konnten wir uns ja gar nicht leisten“, so Jens Weise, einer der Gründer. Der Verein Kulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. wurde 2010 von einer Gruppe von Kulturbegeisterten aus Joachimsthal kreiert. Seit 2011 organisieren sie Kino, Konzerte, Theatervorstellungen u.v.m. Der Heidekrug 2.0 wirkt nach innen und außen. Die mehr als 50 Mitglieder lieben die Gemeinschaft. Das betont Birgit Papendick, die Joachimsthalerin ist seit 2012 im Verein. Bei den Veranstaltungen steht sie oft hinterm Tresen. Sie ist auch stolz darauf, dass die Leute aus dem Verein durchgehalten haben. In der Anfangszeit wurde dort beinah jedes Wochenende gebaut. „Mein Babyphon reicht“, so die Nachbarin Antje Melchert und freut sich über die kulturelle Abwechslung. Sie ist seit zwei Jahren mit dabei. Der Jüngste im Verein ist Tommy Krause aus der Stadt. Der Abiturient kam im November 2016 über einen Workshop zu Lichttechnik in den Heidekrugsaal. „Ich wurde danach für einen Einsatz am Technikpult eingeladen. Ich staunte, da kamen 300 Leute zum Konzert, und das in Joachimsthal“, so der Sechzehnjährige. Er blieb. „Coole Konzerte, so bin ich darauf aufmerksam geworden“, meint Stephan Zimmermann.

Ein Berliner, der ein Grundstück hier hat und schon früher im Saal zur Disco ging. „Ich habe hier sinnvolle Betätigung und Freunde gefunden“, ergänzt Ulrike Hahn, die 69-Jährige kommt oft in die Brunoldstraße 1.

Eines der ältesten Erinnerungstücke ist eine „Leinwand“ aus Bettlaken. Die zusammengenähten Tücher stammen noch von den ersten Filmvorführungen. Gisbert Amm hat sie aufbewahrt und wird sie am 4. September aufhängen. Für die Powerpoint-Präsentation der historischen Fotos.

Die erste Förderung im Jahr 2011 waren 300 Euro von der Stiftung Mitarbeit. Die mussten für Feuerlöscher ausgegeben werden. Zehn Jahre später sind die Ehrenamtlichen Profis im Stellen von Förderanträgen geworden. Im ersten Lockdown 2020 nutzte der Verein die Förderung über 20 000 Euro aus dem Topf bürgerschaftliches Engagement des Landkreises, um die Lichttechnik endlich energiesparend zu gestalten. Hilfe aus dem von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten „Neustart-Kultur-Programm“ wurde ebenfalls beantragt und gewährt. Der Verein erhielt 60 000 Euro und sanierte damit die Toiletten im Backstage-Bereich, baute eine zeitgemäße Künstlergarderobe und investierte in moderne Tontechnik.

„Vor allem die VR-Bank Uckermark-Randow und Erhard Melchert, Geschäftsführer der Schorfheider Schwerlast-Holztransport GmbH, haben mit großzügigen Spenden, u.a. dafür gesorgt, dass wir den Eigenanteil zur Förderung leisten konnten“, so Jens Weise.

Das Programm wird alle 14 Tage im Plenum besprochen. „Wir laden nur Künstler ein, auf die wir selbst Lust haben“, so Jens Weise. Alle anderen nicken und machen sich daran, weiter Tische und Stühle für das Kommunale Kino aufzubauen. Ein Format, das es wöchentlich in der Heidekrugsaison am Freitagabend gibt. Zur Fete am kommenden Sonnabend wurde die Band Apparatschik, die Musiker und Autoren Toni und Benno Mahoni sowie die japanischen Trommler von Tengu Daiko eingeladen. Beginn 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Und „Schnittchen Standard“ heißt es bei den letzten Absprachen. Die Heidekrugler haben in zehn Jahren auch ihre „Chiffren“ in Sachen Kultur und Drumherum entwickelt. (saschu)

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