Bumerang-Manufaktur eröffnet

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Bumerang-Manufaktur eröffnet

Alte Leidenschaft neu aufgelegt in Eichhorst, in der Schulstraße 1

Michael Renne steht auf dem Sportplatz von Eichhort, prüft sorgfältig Windrichtung und Windstärke, bevor er kraftvoll das Stück Holz in die Luft schleudert und nach wenigen Sekunden wieder fängt. Fotos (2): saschu

15.03.2021

Eichhorst. Nein, er wollte nicht den Aborigines nacheifern, als er seinen ersten Bumerang mit 28 Jahren baute. Michael Renne plagte seinerzeit nach einem Sportunfall die Langweile. Und er sah im Fernsehen einen Bericht über Wilhelm Bretfeld. Der Experte aus Hamburg erklärt, wie man Bumerangs baut, wirft, fängt und warum sie zurückkommen. Damals boomte der Bumerang in Parks, Wiesen und auf Feldern. Der Rosenbecker schrieb dem Fachmann und fertigte unter dessen Anleitung sein erstes Wurfholz an. In der Folgezeit landeten etliche in Nachbars Garten in Rosenbeck, bis der ehemalige Sportler den Bogen raus hatte: Beim Basteln wie beim Werfen und wieder Fangen.

Heute ist Michael Renne 62 Jahre und lässt sie noch immer gern fliegen. Der Bumerang ist ursprünglich eine traditionelle Wurfwaffe der australischen Aborigines. Ein Emu oder ein Känguru haben sie damit schon in den Kochtopf oder an den Spieß geschossen, meint Renne schmunzeln. Der Bumerang wird in der Neuzeit hierzulande als Sport- und Spielgerät genutzt. Das Naturholz der australischen Ureinwohner ist leichten Sperrholzkonstruktionen gewichen. Wer in die Bumerang Manufaktur, in die Eichhorster Schulstraße 1 kommt, erfährt Tricks und Bauanleitung rund um den Flügel, der im besten Fall immer wiederkehrt. Oder er kauft gleich eines der künstlerisch gestalteten Unikate von der Austellungs-Wand weg.

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Michael Renne in der Werkstatt mit einem seiner ältesten Bumerangs

„Bumerang über Rosenbeck“ hieß der erste große Presseartikel 1988 in der „Wochenpost“. Dieser hängt in dem Gebäude, dass Michael Renne von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde. Dazu gehört auch die Trödelscheune. Bis zur Wende baute der heutige Eichhorster im Auftrag für die HO (der Handelsorganisation des staatlichen Einzelhandels der DDR) 500 Stück im Jahr. Später war er auf Märkten unterwegs. Nun dieser Neustart mit einer alten Leidenschaft in Eichhorst.

Eine Stunde braucht der Profi für einen Bumerang: Auch, wenn die ausgesägte Form einer Tragfläche schon stimmt, flugfähig ist der Rohling längst nicht: Seine Kanten brauchen ein Profil, sie unterscheiden sich da im Prinzip nicht von Flugzeugflügeln: ein flaches, breites Profil an der rechten Innen- und linken Außenkante. Links innen und rechts außen wird dann eher steil gefeilt und geschliffen, soweit der Fachmann. Er berät gern und stellt das Material zur Verfügung. Langweilig wird ihm selbst das Spiel mit dem Bumerang nicht. Er probiert verschiedene Fangtechniken, wirft auf Zeit oder mehrere Flug-Objekte hintereinander. Zudem pflegt er ein Hobby, das ausgezeichnet in die Coronazeit passt.

Kontakt unter 0162 4610344 oder an den Wochenenden ab 13 Uhr an der Trödelscheune.

Von Sabine Schulz
  

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