Geschlechterteilung in der Berufswelt noch weit verbreitet

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Geschlechterteilung in der Berufswelt noch weit verbreitet

Die meisten weiblichen Pflegefachkräfte arbeiten in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt, damit sie dennoch genügend Zeit für die Familie aufbringen können. Foto: Lumos sp/Adobe Stock/Randstad/txn

17.06.2023

In einer Gesellschaft, die immer offener und moderner wird, verschwimmen auch traditionelle Geschlechterrollen mit der Zeit. Allerdings hängt der Arbeitsmarkt dieser Entwicklung noch hinterher. Die Überwindung traditioneller Rollen im Berufsleben ist ein langwieriger Prozess. Metallbau, Gebäude- und Versorgungstechnik, Fahrzeugführung: In diesen und ähnlichen Berufsbereichen liegt der Männeranteil häufig noch bei über 90 Prozent. In medizinischen Gesundheitsberufen, sozialen und hauswirtschaftlichen Arbeitsfeldern machen hingegen Frauen mit über 80 Prozent den Löwenanteil aus.

Diese Trennung nach Geschlecht zeigt sich jedoch nicht nur in der Verteilung auf unterschiedliche Berufsbilder, Frauen verdienen auch nach wie vor weniger Geld als Männer. Im Jahr 2022 lag laut des Statistischen Bundesamts die durchschnittliche Gehaltsdifferenz, auch Gender Pay Gap genannt, bei 18 Prozent. „Historisch gesehen ist es Frauen erst seit kurzer Zeit möglich, voll am Arbeitsleben teilzunehmen. So musste bis 1977 noch der Ehemann zustimmen, bevor eine Frau eine Stelle antreten durfte,“ erläutert Petra Timm, Pressesprecherin des führenden Personaldienstleisters Randstad Deutschland. „Seitdem haben wir natürlich große Fortschritte gemacht, allerdings sind traditionelle Frauenberufe auch heute noch vergleichsweise schlecht bezahlt. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, was ebenfalls mit finanziellen Einbußen einhergeht.“ gibt Petra Timm zu bedenken. Auch die anhaltenden geschlechterspezifischen Stigmata, wie etwa häufiges ausfallen durch erkrankte Kinder, Schwangerschaft oder eben Elternzeit sorgen für die deutlichen Gehaltsdifferenzen.
txn


Hilfe bei der NachwuchsSicherung

Um Geflüchteten den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, gibt es seit März 2016 das Programm der Willkommenslotsen in Deutschland. Sie sind Integrationshelfer fürs Handwerk. Und das Projekt zahlt sich aus.

Früh übt sich.. Was unsere Hände alles können, entdecken Kinder mit Freude. Foto: archiv
Früh übt sich.. Was unsere Hände alles können, entdecken Kinder mit Freude. Foto: archiv

Die Willkommenslotsen sind viel unterwegs: Sie fahren zu den Betrieben, sprechen mit den Menschen vor Ort oder stellen ihre Arbeit auf Messen und in Berufsschulen vor. Nach rund zwei Jahren greifen die beiden auf ein breites Netzwerk und viel persönliche Erfahrung zurück.
Beginnt ein Geflüchteter eine Ausbildung, ist das jedoch keine Garantie dafür, dass die Integration gelingt. Die Hindernisse sind vielfältig, viele kleine Dinge müssen stimmen. Für die Flüchtlinge ist es oft schwer, sich an die deutsche Arbeitswelt zu gewöhnen, wo ein Arbeitstag acht Stunden und eine Ausbildung drei Jahre dauert.
 Es geht darum, die Fachkräfte in Deutschland zu halten. Wenn das nicht gelingt, wandern sie nach Neuseeland oder Kanada ab. Dort sind gute Handwerker willkommen.
pm/cr

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