Nach wie vor ist dieses Handwerk eines der beliebtesten überhaupt, vor allem bei jungen Mädchen
Harald Esser, Karina Küsters Chef, sagt: „Das muss man können - den Leuten freundlich entgegentreten und ein formvollendetes Auftreten haben.“ Für ihn entscheiden nicht die Schulnoten, sondern, „ob es der Beruf ist, den er oder sie wirklich lernen möchte.“ Auch wenn kein bestimmter Abschluss verlangt wird, ist eine gute Schulbildung für die Ausbildung von Vorteil, glaubt der Saloninhaber und Präsident des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks.
Drei Jahre dauert die Ausbildung in der Regel. In diese Zeit fällt auch die überbetriebliche Ausbildung, die die Azubis meist wochenweise absolvieren. „Es gibt zum Beispiel Salons, wo man so gut wie keine Dauerwelle mehr macht“, erklärt Verbandschef Esser. „Das gehört aber mit zur Ausbildung und wird dann in den überbetrieblichen Maßnahmen ergänzt.“ Der Umgang mit Menschen ist das A und O im Friseurberuf, und steht daher in der Ausbildung ganz am Anfang. Christian Hess, Präsident des cat, dem Verband der Künste und Techniken der Friseure Deutschlands, erklärt die Herausforderungen: „Wie begrüße ich Kunden? Wie kommuniziere ich korrekt? Wie bereite ich sie für die weitergehenden Behandlungen vor?“ Im ersten Lehrjahr geht es außerdem um Grundtechniken des Berufs: etwa die Dauer- und Wasserwelle oder Haare eindrehen. „Das sind zwar auf den ersten Blick uncoole Sachen, sie sind aber sehr wichtig“, betont Hess. „Das ist wie die Straßenverkehrsordnung der Friseure.
Wenn ich diese Fähigkeiten habe, werde ich später sehr viel schneller lernen können. Alle Mode baut darauf auf.“ Das Haareschneiden kommt ab Ende des ersten Lehrjahres schrittweise dazu. Colorieren, Maniküre und Make-up stehen ebenso im Ausbildungsrahmenplan wie Kundenverwaltung und die Planung von Arbeitsabläufen. (dpa)
Verhandlungsgeschick gefragt: Als Azubi ins Ausland
Eine Sprache, unbekannte Arbeitsabläufe und neue Kulturen kennenlernen: Auszubildende können von einem Auslandsaufenthalt auf vielen Ebenen profitieren. Wer in der Ausbildung Lust auf andere Länder hat, braucht aber etwas Verhandlungsgeschick, schreibt das Portal „abi.de“. Zwar sei im Berufsbildungsgesetz geregelt, dass Azubis während der Ausbildung ins Ausland gehen können. Es bestehe aber kein Recht darauf. Sprich: Azubis müssen ihren Arbeitgeber überzeugen.
Dazu sollte man das Thema beim Betrieb offen und interessiert ansprechen, rät Berthold Hübers, stellvertretender Geschäftsführer der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA BIBB) in dem Beitrag. Am besten stellt man die Vorteile für das Unternehmen heraus: Etwa, dass man im Ausland neue Dinge lernt, die man mit in den Betrieb bringt. (dpa)