Der Fachkräftemangel in vielen Branchen hat den Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt gemacht. Wer als Arbeitgeber gute Fachkräfte finden, fördern und halten will, braucht eine starke Personalabteilung. Aber wie läuft die Karriere im Personalwesen eigentlich ab?
Ein Weg in den Fachbereich Personalmanagement kann über die Ausbildung zur Industriekaufkraft laufen. Wer dabei auch in die Personalentwicklung schnuppert, konzipiert Schulungen, Mitarbeiterevents und -befragungen.
Immer für die Mitarbeiter ansprechbar
Ausgebildete Personaler können alle Aufgabenfelder - von vorbereitender Lohnbuchhaltung bis Personalentwicklung - bearbeiten. Im Alltag kommt immer spontan etwas zur eigentlichen Planung hinzu, mal braucht jemand ein Arbeitszeugnis oder ein Vertrag muss neu aufgesetzt werden. Daneben kümmern sich die Experten um Mitarbeiterbefragungen, ausscheidende Mitarbeiter oder koordinieren Termine für Fortbildungen. Der Weg in den Beruf kann so unterschiedlich aussehen, wie die Aufgaben, die Personalexperten später übernehmen.
Viele Wege führen ins Personalwesen
Das Personalwesen umfasst etwa Berufsbilder wie Personaler, HR Managerin, HR Business Partner oder Lohnsachbearbeiterin.
Einer von vielen Wegen in die Personalabteilung führt über die duale Berufsausbildung. Die dreijährige Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau beispielsweise bereitet laut Agentur für Arbeit nicht nur auf den Einsatz in Personalabteilungen von Unternehmen vor, sondern auch in Personaldienstleistungsunternehmen. Diese sind Teil der Zeitarbeitsbranche und suchen im Auftrag von Unternehmen passende Kandidaten für offene Stellen.
Es geht nicht nur um Bewerbungsverfahren
Wer denkt, bei Personalarbeit ginge es nur um Bewerbungen und Einstellungen, der irrt. Auch Personalentwicklung ist ein wichtiges Thema in dieser Beruf, Aus- und Weiterbildung inklusive.
Christoph Becker beschäftigt hingegen insbesondere das Recruiting. Gemeinsam mit seiner Frau Anne-Cathrin Becker hat er Fyltura gegründet. Das HR-Start-up aus Markkleeberg bei Leipzig bietet Persönlichkeitstests an, mit denen Unternehmen passende Bewerber und Bewerberinnen für eine Stelle finden sollen.
„Uns geht es keineswegs darum, Eigenarten auszusortieren, sondern für die Anforderungen einer Stelle die passendste Person zu finden“, sagt Christoph Becker. Jemand im Vertrieb muss kontaktfreudiger sein als ein Programmierer, eine Produktentwicklerin muss kreativer sein als jemand in der Sachbearbeitung.
Der verstärkte Einsatz von Tests und Technik soll bei Entscheidungsprozessen helfen und die Personalauswahl zunehmend unvoreingenommen sowie diskriminierungsfrei und fair machen. Angst, dass deswegen Personaler überflüssig werden, braucht man angesichts der Vielfalt ihrer Aufgaben nicht zu haben, das zeigt etwa der Job-Futuromat des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (dpa/cr)