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Individuelle Entscheidung: Jugendliche sollten trotz geerbtem Talent die Wahl des Elternberufs gut abwägen

Bäcker werden wie schon Papa? Und vielleicht sogar der Großvater? Der Erwartungsdruck kann für den Nachwuchs groß sein. Foto: Daniel Karmann/dpa-mag

08.05.2022

Das handwerkliche Talent von der Mama oder die soziale Ader vom Papa geerbt? Oft genug stehen Jugendliche vor der Frage, ob sie nicht den gleichen Beruf wie ihre Eltern ergreifen sollten. 

Berufsberater Sven Geserich von der Arbeitsagentur Potsdam rät, diese Entscheidung genau abzuwägen. Die Studien- und Berufswahl sei eine individuelle Angelegenheit. Nicht zuletzt wenn Eltern bestimmte Erwartungen haben, sollte junge Erwachsene für sich entscheiden können, ob der Elternberuf tatsächlich zu ihnen passt, so der Berater in einem Beitrag auf „abi.de“.

Erwartungsdruck ist hoch

Eltern sind laut Geserich zwar wichtige Informationsquellen bei der Berufs- und Studienwahl und kennen ihre Kinder meist am besten. Hinzu kommt: Die Arbeit und das berufliche Umfeld der Eltern ist Kindern in der Regel vertraut, mit allen Licht- und Schattenseiten. Kontakte und Netzwerke der Eltern können außerdem Türöffner sein.

Nichtsdestotrotz erlebe er in seiner Beratungspraxis oft, dass Eltern auch hinsichtlich Lebensstil, Engagement, sozialem Status sowie finanziellem Erfolg eine Vorbildrolle für ihre Kinder einnehmen.

Hohe Ansprüche an sich selbst

Wer den Beruf der Eltern wählt, steht dann häufig unter Druck, mindestens so erfolgreich wie Mama oder Papa zu werden - oder sich mit der vorherigen Generation vergleichen lassen zu müssen. Geserich beobachtet, dass Jugendliche, die den Karriereweg ihrer Eltern einschlagen, deshalb hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Das kann den Druck noch erhöhen und im schlimmsten Fall, die Angst zu Scheitern verstärken. Auch das sollte man also in die Abwägung pro oder kontra Elternberuf mit einfließen lassen. dpa

Guter Rat

Sich selbst in der Bewerbung nicht klein machen 

BewerberInnen können am Arbeitsmarkt selbstbewusst auftreten. Davon ist Karriere-Coach Bernd Slaghuis überzeugt. Wichtig sei für eine Begegnung auf Augenhöhe auch, sich in den eigenen Bewerbungsunterlagen nicht selbst klein zu machen, rät der Autor auf seinem Blog. Da kommt es auf sprachliche Feinheiten an. Ausdrücke wie „überzeuge ich Sie" oder „habe ich mich unter Beweis gestellt“ vermitteln eher Unterordnung. Wie geht's besser? Der Karrierecoach empfiehlt eine klare Sprache. BewerberInnen sollten  „sagen, was Sache ist“. Dazu gehört etwa, offen darzustellen, in welcher Wechselsituation man sich befindet, welche wertvollen Erfahrungen man für die gewünschte Position mitbringt oder was man in den nächsten Jahren im Beruf erwartet. Klarheit und Ehrlichkeit tragen dazu bei, dass Arbeitgeber eine bessere Auswahl treffen können. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitgeber und Beschäftigte wirklich gut zusammenpassen. dpa/cr

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