Der ACV Automobil-Club Verkehr gibt wertvolle Tipps, um Winterprobleme zu vermeiden: Leere oder defekte Batterien gehören zu den häufigsten Gründen, warum Mitglieder die Pannenhilfe des Automobilclubs in Anspruch nehmen. Kälte beeinträchtigt die Batterieleistung deutlich - besonders bei Temperaturen unter null Grad. Batterien, die älter als fünf Jahre sind, verlieren dabei besonders stark an Leistung und sollten häufiger überprüft werden.
Auch Kurzstreckenfahrten können problematisch sein, da sich die Batterie dabei nicht vollständig auflädt. Wer sein Auto gelegentlich im Freien parkt, riskiert zudem durch die kalten Temperaturen und Stillstand eine schwache Batterie. Bei Elektroautos kommt zur Hochvoltbatterie für den Antrieb eine separate 12-Volt-Batterie hinzu, die Bordelektronik und wichtige Funktionen wie Türverriegelung und Licht versorgt. Auch diese kleinere Batterie ist kälteempfindlich und sollte regelmäßig gewartet werden. Ein Starthilfekabel im Auto ist im Winter ein wertvolles Notfall-Tool für alle Fahrzeugtypen und sollte immer griffbereit sein.
Klare Sicht ist im Winter unerlässlich. Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass alle Scheiben und Spiegel eines Fahrzeugs vor Fahrtantritt vollständig frei von Eis und Beschlag sein müssen. Vor der Wintersaison sollten Scheibenwischerblätter auf Risse und Abnutzung geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Der Füllstand des Scheibenwischwassers ist regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf aufzufüllen, idealerweise mit einem Frostschutzmittel, das mindestens bis -20°C wirksam ist.
Beschlagene Scheiben entstehen häufig durch eingeschaltete Umluftfunktion oder Feuchtigkeit, die durch Schnee, nasse Kleidung oder Regenschirme ins Fahrzeug gelangt. Zur Vorbeugung ist es hilfreich, auch im Winter gelegentlich die Klimaanlage zu nutzen, die Umluftfunktion zu deaktivieren und feuchte Gegenstände aus dem Fahrzeug zu entfernen.
Zum Enteisen der Scheiben ist heißes Wasser ungeeignet, da der plötzliche Temperaturwechsel Spannungsrisse verursachen kann. Auch das Warmlaufenlassen des Fahrzeugs, um Scheiben zu enteisen, ist laut Straßenverkehrsordnung nicht erlaubt. Der ACV empfiehlt einen stabilen Eiskratzer und Enteisungsspray. Festgefrorene Türen können Schäden verursachen. Wer seine Gummidichtungen geschmeidig halten und ein Festfrieren verhindern möchte, sollte diese regelmäßig mit Silikonspray oder Glycerin pflegen. Bei zugefrorenen Türschlössern kann ein Türschlossenteiser hilfreich sein - dieser sollte jedoch stets außerhalb des Fahrzeugs, etwa in der Jacke oder Handtasche, aufbewahrt werden.
Winterreifen bieten bei niedrigen Temperaturen und winterlichen Straßenverhältnissen den nötigen Grip. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm ist im Winter oft unzureichend - der ACV empfiehlt daher eine Profiltiefe von mindestens 4 mm, um den Bremsweg auf glatten Straßen zu verkürzen. Der Reifendruck sollte regelmäßig überprüft werden, da er bei Kälte um bis zu 0,2 bar sinken kann. Auch das Reserverad verdient im Winter Aufmerksamkeit: Profil und Reifendruck sollten hier ebenfalls kontrolliert werden. Ein gut ausgestattetes Winter-Kit ist unverzichtbar, um in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs zu sein und das Auto jederzeit schnell von Schnee und Eis befreien zu können. Zum Basiszubehör gehören Eiskratzer, Handschuhe, Enteisungsspray und ein kleiner Handfeger für größere Schneemengen.
Eine vollständige Notfallausrüstung ist besonders bei längeren Fahrten, in abgelegenen Gegenden oder bei starken winterlichen Bedingungen sinnvoll. In solchen Fällen sind zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie eine warme Decke, Starthilfekabel, ein Abschleppseil und eine Taschenlampe mit Ersatzbatterien empfehlenswert, um auch bei unerwarteten Pannen gut vorbereitet zu sein. Für Fahrten in stark verschneite Regionen sind Schneeketten ratsam - ihre Montage sollte vor der Abfahrt geübt werden, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.
Bei längeren Fahrten in verschneite Gebiete ist es sinnvoll, etwas Verpflegung wie Nüsse, Energieriegel und Wasser mitzunehmen, falls es zu unerwarteten Staus kommt. Eine Powerbank für das Handy ist ebenfalls ratsam, um erreichbar zu bleiben - zum Beispiel für den Pannendienst.
ots